Theodor Storm lässt grüßen
Tatort: Borowski und das Land zwischen den Meeren (ARD, So., 20.15 Uhr) -
Nach dem Abschied von Kollegin Brandt (Sibel Kekilli) wurstelt sich Eigen- brötler Borowski (Axel Milberg) alleine durch. Außerdem wird intern gegen ihn ermittelt. Reif für die Insel? Aber ja doch, und schon streift er über das verschlafene Eiland Suunholt im Wattenmeer. Natürlich nicht zur Entspannung, sondern dienstlich. Famke Oejen (Christiane Paul), eine eigenwillige Insulanerin, meldet den Tod ihres Freundes. Er lag tot in der Badewanne. Borowski, bekannt bräsig und in Sachen Beziehung eher tapsig, kann sich der Attraktivität der Frau nicht entziehen. Sein Vorgesetzter, Kriminalrat Schladitz (Thomas Kügel), hat’s nicht leicht mit ihm. Aber Sonderling Borowski kommt immer ans Ziel. Auch in diesem Fall, der von Regisseur Sven Bohse in ein cineastisches Kammerspiel gebettet wurde. Traumsequenzen, sturmgepeitschte Nordseewellen und düstere Stimmungen à la Theodor-Storm versetzen den Zuschauer in eine geheimnisvolle, von der Natur dominierte Welt, in der die Uhren anders ticken. Aber Geld, Gier und Gewalt sind auch dort nicht fremd. Erst recht nicht, als mit dem Toten – nicht das letzte Opfer in diesem schaurigen, vielschichtigen Film mit extremen Typen – ein Kieler Korruptionsskandal auf die Insel überschwappt. Gedreht wurde übrigens unter anderem auf Amrum, Pellworm und Fehmarn.