Pizzeria-Betreiber wirft hin
Spaichinger Hauptstraßen-Baustelle bereitet Geschäftsleuten Probleme.
- Die Dauerbaustelle Hauptstraße Spaichingen bleibt für ansässige Geschäftsleute auch im zweiten Bauabschnitt, der im Februar begonnen hat, ein Problem: So hat Bekim Neziray, Betreiber der Pizzeria „Mamma Mia“, sein Restaurant Mitte des Monats geschlossen. „Wegen der Baustelle habe ich zu viele Miese gemacht“, sagt er.
Mit der Zeit habe er seine Kundschaft verloren; die Arbeiten hatten im September begonnen. „Der Umsatz ist um mehr als die Hälfte eingebrochen.“In den beiden Monaten, in denen seine Pizzeria zwischen den beiden Bauabschnitten frei zugänglich gewesen sei, sei das Geschäft wieder gut gelaufen. Bevor er nach weiteren Monaten mit Baggern vor der Tür jedoch „kaputt gehe“, entschloss er sich zu einem Neuanfang. Zwei Mitarbeitern musste Neziray kündigen.
Aus dem Restaurant soll nun die „Koko-Bar“werden – die Renovierungsarbeiten laufen. Schon in der kommenden Woche will Neziray sie eröffnen, „immer ab 15 Uhr“, plant er. „Ich versuche, mit der Bar etwas anderes aufzuziehen.“Erstmal will er dort allein arbeiten. Die Stadt habe ihn während der Baustellenphase nicht unterstützt, kritisiert er.
Deutliche Worte findet auch Ali Yelken vom Kebap House: „Die Baustelle ist scheiße“, meint er kurz und knapp. Seitdem der zweite Bauabschnitt zur Erneuerung der Primverdolung zwischen Charlottenstraße und Kreisverkehr Oberstadt begonnen habe, kämen weniger Leute – und der Umsatz sinke entsprechend. Etwa 30 Prozent weniger Umsatz mache er. Zudem störe der Baustellenlärm, „und Kunden beschweren sich, weil sie nicht mehr parken können“.
Gelassener kann Carsten Wilhelmsen, Inhaber von Howida Präzisionswerkzeuge, die Dauerbaustelle sehen: „Ich habe keine Probleme, weil wir keine Laufkundschaft haben.“Er habe Industriekunden, keine Privatkunden – bei ihm laufe fast alles über Telefon und Internet. Lediglich beim Parken fürs Abholen von Produkten hätten wegen der Baustelle „Kunden es schwieriger, hierher zu kommen“.
Zum Thema „Erreichbarkeit der Gebäude und Geschäfte“weist die Stadt darauf hin, dass auch im zweiten Bauabschnitt zwischen ehemaligem Sautergebäude und Kreisverkehr „eine Vollsperrung der Hauptstraße B 14 wie bereits im ersten Bauabschnitt unumgänglich“sei. „Die Stadtverwaltung möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Zugänglichkeit für Anlieger, Kunden und Anlieferverkehr der betroffenen Gebäude und Geschäfte während der gesamten Baumaßnahme durch die Anlegungen von Zuwegen gewährleistet ist.“
Die Beschilderung an den jeweiligen Ortseingängen besage, dass die Stadtmitte frei sei und somit die örtlichen Einzelhandelsgeschäfte erreichbar seien, „so dass diese mit wenigen Einschränkungen für Einkäufe genutzt werden können“. Von der Stadtmitte her sei die Zufahrt bis zur Baustelle frei. Im Bereich des bereits weitestgehend fertig gestellten ersten Bauabschnitts stünden Parkplätze zur Verfügung. „Von dort und vom Kreisverkehr her sind die Geschäfte im unmittelbaren Baustellenbereich fußläufig gut zu erreichen.“