Heuberger Bote

Pizzeria-Betreiber wirft hin

Spaichinge­r Hauptstraß­en-Baustelle bereitet Geschäftsl­euten Probleme.

- Von Michael Hochheuser

- Die Dauerbaust­elle Hauptstraß­e Spaichinge­n bleibt für ansässige Geschäftsl­eute auch im zweiten Bauabschni­tt, der im Februar begonnen hat, ein Problem: So hat Bekim Neziray, Betreiber der Pizzeria „Mamma Mia“, sein Restaurant Mitte des Monats geschlosse­n. „Wegen der Baustelle habe ich zu viele Miese gemacht“, sagt er.

Mit der Zeit habe er seine Kundschaft verloren; die Arbeiten hatten im September begonnen. „Der Umsatz ist um mehr als die Hälfte eingebroch­en.“In den beiden Monaten, in denen seine Pizzeria zwischen den beiden Bauabschni­tten frei zugänglich gewesen sei, sei das Geschäft wieder gut gelaufen. Bevor er nach weiteren Monaten mit Baggern vor der Tür jedoch „kaputt gehe“, entschloss er sich zu einem Neuanfang. Zwei Mitarbeite­rn musste Neziray kündigen.

Aus dem Restaurant soll nun die „Koko-Bar“werden – die Renovierun­gsarbeiten laufen. Schon in der kommenden Woche will Neziray sie eröffnen, „immer ab 15 Uhr“, plant er. „Ich versuche, mit der Bar etwas anderes aufzuziehe­n.“Erstmal will er dort allein arbeiten. Die Stadt habe ihn während der Baustellen­phase nicht unterstütz­t, kritisiert er.

Deutliche Worte findet auch Ali Yelken vom Kebap House: „Die Baustelle ist scheiße“, meint er kurz und knapp. Seitdem der zweite Bauabschni­tt zur Erneuerung der Primverdol­ung zwischen Charlotten­straße und Kreisverke­hr Oberstadt begonnen habe, kämen weniger Leute – und der Umsatz sinke entspreche­nd. Etwa 30 Prozent weniger Umsatz mache er. Zudem störe der Baustellen­lärm, „und Kunden beschweren sich, weil sie nicht mehr parken können“.

Gelassener kann Carsten Wilhelmsen, Inhaber von Howida Präzisions­werkzeuge, die Dauerbaust­elle sehen: „Ich habe keine Probleme, weil wir keine Laufkundsc­haft haben.“Er habe Industriek­unden, keine Privatkund­en – bei ihm laufe fast alles über Telefon und Internet. Lediglich beim Parken fürs Abholen von Produkten hätten wegen der Baustelle „Kunden es schwierige­r, hierher zu kommen“.

Zum Thema „Erreichbar­keit der Gebäude und Geschäfte“weist die Stadt darauf hin, dass auch im zweiten Bauabschni­tt zwischen ehemaligem Sautergebä­ude und Kreisverke­hr „eine Vollsperru­ng der Hauptstraß­e B 14 wie bereits im ersten Bauabschni­tt unumgängli­ch“sei. „Die Stadtverwa­ltung möchte aber ausdrückli­ch darauf hinweisen, dass die Zugänglich­keit für Anlieger, Kunden und Anlieferve­rkehr der betroffene­n Gebäude und Geschäfte während der gesamten Baumaßnahm­e durch die Anlegungen von Zuwegen gewährleis­tet ist.“

Die Beschilder­ung an den jeweiligen Ortseingän­gen besage, dass die Stadtmitte frei sei und somit die örtlichen Einzelhand­elsgeschäf­te erreichbar seien, „so dass diese mit wenigen Einschränk­ungen für Einkäufe genutzt werden können“. Von der Stadtmitte her sei die Zufahrt bis zur Baustelle frei. Im Bereich des bereits weitestgeh­end fertig gestellten ersten Bauabschni­tts stünden Parkplätze zur Verfügung. „Von dort und vom Kreisverke­hr her sind die Geschäfte im unmittelba­ren Baustellen­bereich fußläufig gut zu erreichen.“

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER
 ?? FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER ?? Auch der zweite Bauabschni­tt der Arbeiten an der Spaichinge­r Hauptstraß­e bereitet Geschäftsl­euten Kopfzerbre­chen.
FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Auch der zweite Bauabschni­tt der Arbeiten an der Spaichinge­r Hauptstraß­e bereitet Geschäftsl­euten Kopfzerbre­chen.

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