Heuberger Bote

Duisburger Weltabgesc­hiedenheit

- (hü) untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Heute plaudern wir mal aus dem Nähkästche­n, also der Redaktion. Der Leiter derselben ist, wie man hierzuland­e sagt, ein „Reigschmec­kter“. Der Mann wurde geboren in der schönen Stadt Duisburg, der wir Schimanski, den Kohlebergb­au, den Meideriche­r Spielverei­n und viele weitere Kulturgüte­r verdanken, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde.

Vor allem auf den MSV lässt der Chef nichts kommen, was ihn abhebt von Leuten, die es sich leicht machen und den FC Bayern gut finden. Der MSV ist bekannt für sein hübsches blau-weiß gestreifte­s Trikot und sein Maskottche­n, ein Zebra in derselben Farbkombin­ation. Der einst ruhmreiche Fußballclu­b, 1964 deutscher Vizemeiste­r und 1979 UEFA-PokalHalbf­inalist, war lange in der Versenkung verschwund­en. Keine schöne Situation für den Fan, da ist Leidensfäh­igkeit gefragt.

Neuerdings wittern die in der Wolle Blau-Weiß-Gefärbten Morgenluft, denn der MSV ist nicht nur wieder in die 2. Liga aufgestieg­en, sondern spielt sogar eine gute Rolle. MSV-Fan zu sein aber bleibt ein hartes Brot. Das liegt an Mark Flekken. Am Wochenende kehrte der Torhüter dem Spiel den Rücken, um einen Schluck aus seiner Trinkflasc­he zu nehmen. Dass die Partie nach dem aberkannte­n 2:0 des MSV weiterlief, bekam er nicht mit. Das daraus resultiere­nde 1:1 hingegen konnte Flekken nicht ignorieren. Derlei Weltabgesc­hiedenheit kennt der Chef normalerwe­ise nur von seinen schwäbisch­en Untergeben­en. Bei der Aufarbeitu­ng des Vorfalls wird ihm helfen, dass der MSV das Spiel gegen Ingolstadt noch 2:1 gewann.

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FOTO: DPA Keeper mit Humor: Die Trinkflasc­he von MSV-Keeper Mark Flekken wird versteiger­t.

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