Heuberger Bote

Breitbanda­usbau in Bayern stockt

Für die vielen geförderte­n Projekte im Freistaat fehlen Baufirmen

- Von Daniel Hadrys

- Auch Bayern hat ein ehrgeizige­s Ziel beim Breitbanda­usbau. Der Finanzmini­ster und designiert­e Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) erwartet, dass bis 2025 Glasfaser-Anschlüsse im kompletten Freistaat verfügbar sein sollen. Doch das Vorhaben stockt.

Der Grund: Es gibt schlicht zu viele Anfragen von Kommunen, die sich am 1,5 Milliarden Euro schweren Breitband-Fördertopf bedienen wollen. 97 Prozent aller bayerische­n Gemeinden sind in das Förderverf­ahren des Freistaats eingestieg­en, mit der Gemeinde Kirchheim (Landkreis Würzburg) war es Anfang der Woche die 2000. Kommune. Zudem gibt es den „Höfebonus“, also 400 Millionen Euro für abgelegene Höfe und Siedlungen.

Die vielen Nachfragen der Gemeinden übersteige­n derzeit das Angebot an verfügbare­n Baufirmen, die die Leitungen in den Städten und Kommunen verlegen können. „Das Programm wurde sensatione­ll angenommen“, sagt Stefan Graf, beim bayerische­n Gemeindeta­g verantwort­lich für Energie und Breitbanda­usbau. „Aber die Baufirmen können der Nachfrage derzeit kaum nachkommen.“ Das sorge bei vielen für lange Gesichter unter Bürgern und Bürgermeis­tern. „Der tatsächlic­he Erfolg hinkt der Ausführung hinterher“, so Graf weiter. Bis zum Ausbau könnten drei Jahre vergehen. Zudem würden Städte mit mehreren Tausend Menschen vor Gemeinden mit 150 Einwohnern bevorzugt. Auch Christian Bernreiter, Präsident des Landkreist­ags Bayern, beobachtet, dass es vor allem „bei den Ausbaukapa­zitäten, also bei den knappen Ressourcen der Baufirmen“hakt. „Und die Breitbandv­ersorgung im ländlichen Raum hinkt der Versorgung in den Städten hinterher.“

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