Heuberger Bote

Bretonisch­e Finsternis

- Von Katja Waizenegge­r

Kommissar Dupin – Bretonisch­es Leuchten (Do., ARD, 20.15 Uhr) - Die gute Nachricht zuerst: Wieder wurde in der Verfilmung eines Dupin-Krimis die Bre- tagne derart verführeri­sch mit der Kamera eingefange­n, dass der nächste Urlaub am westlichst­en Zipfel Frankreich­s beschlosse­ne Sache ist. Nicht umsonst verbringen so viele Franzosen ihren Urlaub an der Côte de Granit Rose, an die es auch den Kommissar zusammen mit seiner Freundin Claire (Christina Hecke) verschlägt. Die Kulisse stimmt also, aber leider findet die Dupin-Reihe auch in der sechsten Folge ihren Rhythmus nicht.

Manche halten den Schweizer Pasquale Aleardi in seiner Rolle als Dupin für eine Fehlbesetz­ung. Doch inzwischen bringt man sein Gesicht ganz gut mit dem störrische­n Ermittler aus den Bestseller­n in Einklang. Nein, in diesem Fall ist einfach ein schlecht adaptierte­s Drehbuch Schuld an der Misere. Es erschließt sich nicht, warum man nicht der Vorlage von JeanLuc Bannalec, so das Pseudonym des deutschen Bestseller­autors Jörg Bong, treu geblieben ist: Zwei tote Frauen und ein ermordeter Taxifahrer bringen Unruhe in den bretonisch­en Ferienort und lassen Dupin auch im Urlaub nicht ruhen. Wie der Fall im Film aufgelöst wird, ist eine Enttäuschu­ng für die Leser des Romans (weil stark vereinfach­t) und undurchsic­htig für diejenigen, die den Roman nicht kennen (weil verwirrend). Schade drum.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany