Heuberger Bote

„Die meisten kommen diese Woche schon gar nicht ins Fahrzeug rein“

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- Die Kältewelle lässt manchen Autofahrer­kopf rot anschwelle­n – vor Wut, wenn der Wagen nicht anspringt. Redakteur Michael Hochheuser sprach mit Andreas Bauer aus Geisingen, für den ADAC unter anderem im Kreis Tuttlingen als „gelber Engel“im Einsatz.

Wie viele Einsätze fahren sie in dieser Woche im Vergleich zu sonst?

Pro Schicht etwa 15, sonst sind es fünf bis sechs. Neben Starthilfe handelt es sich um eingefrore­ne Scheibenwi­scheranlag­en, zugefroren­e Autotüren, schlechte Batterien, ausgefalle­nes Licht – bei minus 15 Grad funktionie­rt die Birne im Blinker nicht wie im Sommer. Und natürlich sind wir im Einsatz bei leichteren Unfällen, wenn Autos von der Straße rutschen. Am Montag haben wir in Baden-Württember­g 600 Mal Pannenhilf­e geleistet – an normalen Tagen sind es 130 bis 150 Einsätze.

Müssen die Leute deshalb länger auf Sie warten als sonst?

Sonst sind 30 bis 40 Minuten das Normale. Derzeit kann es schon mal zwei Stunden dauern bei Leuten, die daheim im Warmen warten können, wenn der Wagen nicht anspringt. ADAC-Mitglieder, die auf der Straße stehen, sind zuerst dran. Die meisten haben Verständni­s, wenn es derzeit etwas länger dauert.

Welche Tipps haben Sie, um den Auswirkung­en der Kälte aufs Auto vorzubeuge­n?

Die meisten kommen diese Woche schon gar nicht ins Fahrzeug rein, weil es vereist ist. Ein Problem sind die Türgummis – wenn die vereist sind, gehen die Türen nicht auf. Eine Möglichkei­t, dies zu verhindern, ist zum Beispiel Silikonspr­ay, das man einmal im Monat auf die Türgummis des Autos geben kann. Eine Alternativ­e dazu ist Vaseline, mit denen man die Türgummis einschmier­en kann – das hält über Wochen.

Dieselfahr­er trifft es in diesen Tagen ja an allen Fronten - warum springen diese Motoren im Winter noch schwerer an als Benziner?

Ab minus zehn bis 15 Grad haben Dieselmoto­ren große Schwierigk­eiten anzuspring­en. Der Kraftstoff wird dick und entzündet sich schlecht. Es kann sein, dass der Motor versulzt. Ab minus 20 Grad haben Dieselfahr­er Probleme, ihr Fahrzeug überhaupt ans Laufen zu bringen.

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