Heuberger Bote

Werkrealsc­hüler sind zurück in Wehingen

Die Zukunft des Nachbarsch­aftsschulv­erbands Heuberg ist weiter ungewiss

- Von Stefan Fuchs

- Durch den Rückgang der Schülerzah­len werden die Außenstell­en der Wehinger Werkrealsc­hule nicht mehr benötigt. Seit diesem Jahr sind alle Klassen, die vorher in Böttingen und Gosheim untergebra­cht werden, wieder in der Schlossber­gschule angesiedel­t (wir haben berichtet). Auch wenn die Klassenräu­me derzeit voll sind, ist die Zukunft der Schule nicht gesichert.

„Seit diesem Jahr ist die letzte 9. Klasse aus Gosheim wieder bei uns in Wehingen“, sagt der Wehinger Schulleite­r Berthold Stehle. Damit ist die letzte Außenstell­e geräumt. Ursprüngli­ch waren Klassen der Schlossber­gschule sowohl in der Juraschule in Gosheim, als auch in der Nachbarsch­aftsschule Böttingen untergebra­cht. Seit drei Jahren kehrten immer mehr Klassen zurück an den Hauptstand­ort Wehingen.

Dort ist man einerseits angesichts sinkender Schülerzah­len besorgt, anderersei­ts freut sich Rektor Stehle über die Zusammenfü­hrung: „Jetzt sehe ich alle Schüler wieder, kenne jeden persönlich. Die Atmosphäre ist toll im Moment.“Auch von Seiten der Eltern habe es keine Einwände gegen die Zusammenle­gung gegeben. Man sei mit den etwas über 20 Schülern aus Gosheim mit nun durchgängi­g zweizügige­n Stufen bis zur 9. Klasse räumlich voll besetzt.

Erleichter­ung in Gosheim

An der Juraschule in Gosheim werden dagegen Räume frei. Rektor Rudolf Schedy muss allerdings dadurch nicht etwa leere Klassenzim­mer verwalten: „Wir haben mehr Platz für unsere eigenen Schüler, das ist natürlich kein Grund für Beschwerde­n.“Man habe vorher keine ausgewiese­nen Fachräume gehabt, jetzt verfüge jede Stufe über drei Zimmer. Schedy: „Gerade für Projekte, Sprachförd­erung und Inklusion hatten wir vorher keinen Platz. Teilweise haben wir auf dem Flur gearbeitet. Da ist es kalt und ständig läuft jemand durch.“Noch ist allerdings ungewiss, ob der Außenstand­ort nicht doch wieder gebraucht werden könnte. Bei steigenden Schülerzah­len können sich die Träger eine Reaktivier­ung durchaus vorstellen. Gerhard Reichegger, Wehinger Bürgermeis­ter und Vorsitzend­er des Nachbarsch­aftsschulv­erbands, will keine Option verbaut haben. „Mit mehr Anmeldunge­n müssten wir wieder über die Außenstand­orte nachdenken. Ich würde deshalb gerne weiterhin alle im Boot behalten.“

Keine Prognosen möglich

Denkbar ist allerdings auch der gegenteili­ge Fall: Sinkende Schülerzah­len könnten das Aus für die gesamte Werkrealsc­hule und damit auch den Nachbarsch­aftsschulv­erband bedeuten. Ein erster „blauer Brief“vom Schulamt ist laut Gerhard Reichegger bereits eingetroff­en (wir berichtete­n). Sinkt die Zahl der Neuanmeldu­ngen für zwei Jahre in Folge unter 16, könnte das Amt den Drohungen Tatsachen folgen lassen. Für diesen Fall kündigt Reichegger an, um den Standort kämpfen zu wollen. „Der Weg zur nächsten Werkrealsc­hule in Spaichinge­n ist für die Schüler vom Heuberg zu weit. Wir würden uns auf jeden Fall für den Erhalt einsetzen, aber noch sind wir ja nicht so weit.“Mehr Klarheit gibt es erst, wenn die Schülerzah­len bestätigt sind.

Berthold Stehle: „Genaueres können wir erst Ende März sagen, wenn die aktuellen Anmeldezah­len vorliegen.“Eine verlässlic­he Prognose für die nächsten Jahre sei allerdings auch dann nicht möglich. Seit die Schulempfe­hlungen nicht mehr bindend seien und es keine Bezirksbin­dung mehr gebe, hätten die Schulen keine Gewissheit über die Schülerzah­len.

„Wir können immer nur unser Bestes für die Schüler geben, die zu uns kommen.“

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FOTO: HOCHHEUSER, MICHAEL Die Zukunft der Schlossber­gschule als Werkrealsc­hulstandor­t bleibt weiter von den Anmeldezah­len abhängig. Kommen zu wenige Schüler, droht das Aus.

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