Werkrealschüler sind zurück in Wehingen
Die Zukunft des Nachbarschaftsschulverbands Heuberg ist weiter ungewiss
- Durch den Rückgang der Schülerzahlen werden die Außenstellen der Wehinger Werkrealschule nicht mehr benötigt. Seit diesem Jahr sind alle Klassen, die vorher in Böttingen und Gosheim untergebracht werden, wieder in der Schlossbergschule angesiedelt (wir haben berichtet). Auch wenn die Klassenräume derzeit voll sind, ist die Zukunft der Schule nicht gesichert.
„Seit diesem Jahr ist die letzte 9. Klasse aus Gosheim wieder bei uns in Wehingen“, sagt der Wehinger Schulleiter Berthold Stehle. Damit ist die letzte Außenstelle geräumt. Ursprünglich waren Klassen der Schlossbergschule sowohl in der Juraschule in Gosheim, als auch in der Nachbarschaftsschule Böttingen untergebracht. Seit drei Jahren kehrten immer mehr Klassen zurück an den Hauptstandort Wehingen.
Dort ist man einerseits angesichts sinkender Schülerzahlen besorgt, andererseits freut sich Rektor Stehle über die Zusammenführung: „Jetzt sehe ich alle Schüler wieder, kenne jeden persönlich. Die Atmosphäre ist toll im Moment.“Auch von Seiten der Eltern habe es keine Einwände gegen die Zusammenlegung gegeben. Man sei mit den etwas über 20 Schülern aus Gosheim mit nun durchgängig zweizügigen Stufen bis zur 9. Klasse räumlich voll besetzt.
Erleichterung in Gosheim
An der Juraschule in Gosheim werden dagegen Räume frei. Rektor Rudolf Schedy muss allerdings dadurch nicht etwa leere Klassenzimmer verwalten: „Wir haben mehr Platz für unsere eigenen Schüler, das ist natürlich kein Grund für Beschwerden.“Man habe vorher keine ausgewiesenen Fachräume gehabt, jetzt verfüge jede Stufe über drei Zimmer. Schedy: „Gerade für Projekte, Sprachförderung und Inklusion hatten wir vorher keinen Platz. Teilweise haben wir auf dem Flur gearbeitet. Da ist es kalt und ständig läuft jemand durch.“Noch ist allerdings ungewiss, ob der Außenstandort nicht doch wieder gebraucht werden könnte. Bei steigenden Schülerzahlen können sich die Träger eine Reaktivierung durchaus vorstellen. Gerhard Reichegger, Wehinger Bürgermeister und Vorsitzender des Nachbarschaftsschulverbands, will keine Option verbaut haben. „Mit mehr Anmeldungen müssten wir wieder über die Außenstandorte nachdenken. Ich würde deshalb gerne weiterhin alle im Boot behalten.“
Keine Prognosen möglich
Denkbar ist allerdings auch der gegenteilige Fall: Sinkende Schülerzahlen könnten das Aus für die gesamte Werkrealschule und damit auch den Nachbarschaftsschulverband bedeuten. Ein erster „blauer Brief“vom Schulamt ist laut Gerhard Reichegger bereits eingetroffen (wir berichteten). Sinkt die Zahl der Neuanmeldungen für zwei Jahre in Folge unter 16, könnte das Amt den Drohungen Tatsachen folgen lassen. Für diesen Fall kündigt Reichegger an, um den Standort kämpfen zu wollen. „Der Weg zur nächsten Werkrealschule in Spaichingen ist für die Schüler vom Heuberg zu weit. Wir würden uns auf jeden Fall für den Erhalt einsetzen, aber noch sind wir ja nicht so weit.“Mehr Klarheit gibt es erst, wenn die Schülerzahlen bestätigt sind.
Berthold Stehle: „Genaueres können wir erst Ende März sagen, wenn die aktuellen Anmeldezahlen vorliegen.“Eine verlässliche Prognose für die nächsten Jahre sei allerdings auch dann nicht möglich. Seit die Schulempfehlungen nicht mehr bindend seien und es keine Bezirksbindung mehr gebe, hätten die Schulen keine Gewissheit über die Schülerzahlen.
„Wir können immer nur unser Bestes für die Schüler geben, die zu uns kommen.“