Heuberger Bote

Hannes Wolf ist nicht nachtragen­d

Der frühere VfB-Trainer räumt Fehler ein und will bis zum Sommer pausieren

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(dpa/zak) - Hannes Wolf will nach seinem Aus beim VfB Stuttgart zunächst kein Traineramt annehmen. „Es ist klar, dass bis Sommer Pause ist“, sagte er dem „kicker“und ergänzte in einem Interview der „Sport Bild“: „Natürlich will ich wieder zurück ins Geschäft, sei es in Deutschlan­d oder im Ausland.“Aktuell genieße er seine Freizeit. Der VfB hatte sich Ende Januar nach einer Negativser­ie von Wolf getrennt und Tayfun Korkut verpflicht­et.

Interpreti­ert man Wolfs Aussagen richtig, zieht es ihn zurück ins Ruhrgebiet, in seine Heimat Bochum und Dortmund, wo Freunde und Familie und frühere Mitstreite­r leben und sein Herz schlägt. „Ich kann mir grundsätzl­ich vieles vorstellen. Mit einer Mannschaft einen Weg zu gehen, wie wir das in Stuttgart gemacht haben, ist großartig – und auch im Jugendbere­ich ähnlich möglich. Wenn auch ohne die große öffentlich­e Aufmerksam­keit. Es geht ja nicht nur um die Frage ,Wo willst du arbeiten?', sondern auch darum: ,Wie willst du leben?'“

Lob an Daniel Ginczek

Kraft stecken. Diese Überlegung­en habe ich Manager Michael Reschke und Dietrich damals mitgeteilt. Es war nichts kaputt im Verhältnis zwischen der Mannschaft und mir.“

Den Vorwurf, nicht auf Daniel Ginczek und eine Doppelspit­ze gesetzt zu haben, lässt Wolf allerdings nicht gelten: „Das ist das Einzige, was mich derzeit ein wenig in der öffentlich­en Diskussion stört: Leider musste Ginni immer wieder verletzt pausieren. Wir haben ihn jedes Mal aufgebaut und anschließe­nd in die Startelf geholt. Nach seiner letzten Verletzung hatte er im Januar nur eine zehntägige Vorbereitu­ng. Wir wollten noch etwas warten und noch mehr Substanz aufbauen – und haben ihn deswegen noch nicht von Beginn an gebracht. Mit dem nötigen Rhythmus und der Fitness hätten wir ihn natürlich von Anfang an gebracht. Daniel ist immer ein Spieler für die Startelf“, sagte er dem „kicker“. Außerdem: „Mit Ginczek ändert sich das ganze Spiel. Es ist eine super Situation für Tayfun Korkut, dass er nun auf beide Stürmer zurückgrei­fen kann. Wenn sie gesund, fit und im Rhythmus sind, sind sie top.“

Dietrich warnt derweil angesichts von zehn Punkten in vier Spielen vor Zufriedenh­eit. „Genugtuung ist fehl am Platz“, sagte der 69-Jährige. „Aber wir freuen uns, wenn es gut läuft.“Mit Korkut und mehreren Spielern verteilte Dietrich am Mittwoch in einer Stuttgarte­r Vesperkirc­he warme Mahlzeiten und Getränke an Bedürftige. „Für die Spieler ist es wichtig, mal zu sehen, wie es ist, wenn es im Leben nicht so läuft. Das kann auch Ansporn sein“, sagte Dietrich.

Nationalsp­ieler Mario Gomez, der unter anderem mit Ginczek und Holger Badstuber in der Kirche heißen Tee ausschenkt­e und die ein oder andere Tasse signierte, freute sich über viele gedrückte Daumen für den VfB: „Viele haben mir schon ihr Wunscherge­bnis fürs Wochenende verraten“, sagte der Stürmer. „Siege, natürlich.“

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