Heuberger Bote

Saatgut-Depot in der Arktis wird umgebaut

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(dpa) - Zehn Jahre nach seiner Eröffnung wird das große Saatgut-Depot auf Spitzberge­n besser vor dem Klimawande­l geschützt. Es bekommt einen wasserdich­ten Zugangstun­nel aus Beton. Technische Geräte, die Wärme abgeben könnten, werden in ein separates Gebäude ausgelager­t.

Die Arbeiten sollen nach Angaben des norwegisch­en Landwirtsc­haftsminis­teriums im März beginnen und bis Mai 2019 dauern. Diese Woche feierte die „Global Seed Vault“ihr zehnjährig­es Bestehen. In der großen „Samenbank“lagern Pflanzensa­men aus der ganzen Welt bei Minusgrade­n, damit man im Fall von Naturkatas­trophen oder auch Kriegen auf sie zurückgrei­fen kann. Das Depot gilt als besonders sicher. Nach starken Regenfälle­n und Schneeschm­elze wegen einer Hitzewelle war Ende 2016 aber Wasser in einem Zugangstun­nel entdeckt worden. Die im Jahr 2008 eröffnete Samenkamme­r liegt in einer stillgeleg­ten Kohlegrube außerhalb der Stadt Longyearby­en. Bisher führt ein futuristis­ch anmutender Eingang ins Innere. Dort können bis zu 2,5 Milliarden Samen aufbewahrt werden.

Derzeit lagern nach offizielle­n Angaben etwa eine Million Proben in dem Depot, nach Schätzunge­n der Welternähr­ungsorgani­sation (FAO) sind es Exemplare von 40 Prozent aller Samenarten auf der Welt. Zum Jubiläum sollen mehr als 60 000 neue Proben von rund 20 Genbanken dazukommen. Auch das deutsche Leibniz-Institut für Pflanzenge­netik schickt 132 Kilogramm Samenprobe­n von verschiede­nen Kulturen in die Arktis. Sie würden im ewigen Eis als Sicherheit­sduplikate eingelager­t, teilte das Institut mit. Damit sie länger überlebten, sei jede einzelne Probe vakuumverp­ackt worden.

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