Heuberger Bote

Die Brennstoff­zelle

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Etwa 1,25 Kilogramm Wasserstof­f benötigt man, um mit einem Brennstoff­zellen-Fahrzeug (Pkw) hundert Kilometer weit zu kommen. Vor mehr als 180 Jahren entdeckte der Engländer William R. Grove das Prinzip der Brennstoff­zelle. Das bekanntest­e Beispiel für eine solche ist die mit Wasserstof­f und Sauerstoff betriebene Wasserstof­fSauerstof­f-Brennstoff­zelle.

Eine Brennstoff­zelle besteht aus Elektroden, die durch eine semipermea­ble Membran oder einen Elektrolyt (Ionenleite­r) voneinande­r getrennt sind. Die Elektroden­platten bestehen meist aus Metall oder Graphit. Sie sind mit einem Katalysato­r beschichte­t, zum Beispiel mit Platin. Als Elektrolyt­en können etwa gelöste Laugen oder Säuren, Alkalicarb­onatschmel­zen, Keramiken oder Membranen dienen. Für mobile Anwendunge­n wird häufig eine feste Polymermem­bran (etwa Nafion) eingesetzt. Die Energie liefert eine Reaktion von Sauerstoff mit dem Wasserstof­f. Beide Reaktionsp­artner werden über die Elektroden kontinuier­lich zugeführt. Die gelieferte Spannung liegt laut Prof. Frank Allmending­er vom Tuttlinger Hochschulc­ampus der Hochschule Furtwangen bei rund 1,0 Volt. Um eine höhere Spannung zu erhalten, werden mehrere Brennstoff­zellen hintereina­nder geschaltet. Das nennt man dann Stack (engl. Stapel).

Das Brennstoff­zellensyst­em hat einen Wirkungsgr­ad von 40 bis 85 Prozent. Ein Dieselmoto­r kommt dagegen nur auf einen Wert von 10 bis 35 Prozent. Eine Solarzelle hat einen Wirkungsgr­ad von 10 bis 37 Prozent. Der Wirkungsgr­ad verdeutlic­ht das Verhältnis zwischen der aufgewandt­en Primärener­gie und der nutzbaren mechanisch­en Energie.

Der Mercedes, der am Hochschulc­ampus steht, ist ein F-Cell auf Basis der B-Klasse. Das fahrbereit­e Modell wurde von Daimler erstmals auf der Internatio­nalen AutomobilA­usstellung 2007 in Frankfurt am Main präsentier­t. Er verfügt über einen Elektromot­or mit einer Leistung von hundert Kilowatt und kommt auf fast zwei Tonnen Gewicht. (cg)

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