Matthias Lasi verlässt Christus-Gemeinde in Mühlheim
Der Pfarrer und Seelsorger ist ab Juni in der Gemeinde St. Katharina in Kiew tätig
(wlw) - Die evangelische Christus-Kirchengemeinde Mühlheim muss sich einen neuen Pfarrer suchen. Pfarrer Matthias Lasi, der seit neun Jahren in Mühlheim und den dazu gehörenden Gemeinden Fridingen, Kolbingen und Buchheim, Beuron seelsorgerisch gewirkt hat, verlässt das Obere Donautal.
Seine neue Aufgabe nimmt Lasi ab dem 1. Juli in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine wahr. Dort wird der gebürtige Holzgerlinger, der seit 1995 als Pfarrer in Tuttlingen und Neuhausen ob Eck, und seit neun Jahren in Mühlheim wirkt, ständiger Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Katharina. Lasi ist am 28. Januar in der dortigen Gemeindeversammlung einstimmig gewählt worden. In den vergangenen drei Jahren gab es in der dortigen Gemeinde, die eine starke deutsche Prägung hat, keinen ständigen Pfarrer.
„Mich hat der Osten gereizt“, sagt Lasi. Die Pfarrerstellen im Ausland sind auf sechs Jahre ausgelegt. Würde diese verlängert, dann allerhöchstens auf weitere drei Jahre. „Über sechs Jahre hinaus denke ich noch nicht.“Seinen Hund wird Pfarrer Matthias Lasi mit nach Kiew nehmen, für seine zwei Katzen sucht er noch eine Bleibe im Oberen Donautal.
In der Kiewer Gemeinde St. Katharina gebe es viele deutschstämmige Gemeindeglieder, was für Lasi nicht unbedeutend war. Für die Pfarrersstelle in der Drei-MillionenStadt gab es mehrere Bewerber, die sich einem Auswahlverfahren stellen mussten.
Die Bewerbung selbst wurde von der Evangelischen Kirche Deutschland begleitet. „Von einer Stadt in die andere“, beschreibt der Pfarrer seinen Weggang. Für ihn sei es wohl die letzte Gele- genheit, einen solch großen Schritt zu tun. Und es reize ihn unheimlich, in wenigen Monaten in Kiew als Seelsorger tätig zu sein.
Deutsch selbst habe in der Ukraine ein hohes Ansehen. Das habe er während der drei Aufenthalte dort gespürt und sei jedes Mal herzlich aufgenommen worden. Seit seine Anstellung in Kiew sicher ist, lernt Lasi Russisch und besucht entsprechende Workshops, um nicht als ganzer Neuling in ein fremdes Land zu kommen. Er wird auch nach seinem Umzug noch Russisch lernen müssen. Das hätten ihm die Gemeindeoberen beim Besuch angedeutet.
Für Lasi ist es klar, dass die Gemeinde dort in vielen Dingen anders funktioniert, als in Deutschland. Das sei für ihn mit ein Grund, sich der Aufgabe zu stellen, sagt der Pfarrer. Was Lasi besonders beeindruckt hat sei die Tatsache, dass sich die Gemeindeglieder anmelden und dann für ihre Kirchengemeinde aktiv einsetzen. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist groß“, habe er zu spüren bekommen.