Heuberger Bote

Dreieinhal­b Minuten für die Ewigkeit

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Normalerwe­ise geht es an dieser Stelle darum, enorm unterhalts­am zu sein. Dem geneigten Leser soll vielleicht ein Lächeln entlockt, zumindest aber die Laune aufgehellt werden. Die Autoren geben stets ihr Bestes. Doch wieso grübeln, wenn alles, was einem selbst zu einem Thema einfiele, nicht lustiger sein könnte als das Original?

Heute vor 20 Jahren hielt Giovanni Trapattoni, damals Trainer des kriselnden – ja, das gab es! – FC Bayern München eine legendäre Rede. Zitate aus den dreieinhal­b Minuten für die Ewigkeit gefällig? Bitteschön!

„Ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sehen, was passieren in Platz. In diese Spiel, wie zwei oder drei oder vier Spieler waren schwach wie eine Flasche leer!“

Oder: „Haben Sie gesehen Mittwoch? Welche Mannschaft hat gespielt Mittwoch? Hat gespielt Mehmet, or gespielt eh Basler, or hat gespielt Trapattoni? Diese Spieler beklagen mehr als spiel!“

Oder auch: „Strunz! Strunz ist zwei Jahre hier, hat gespielt zehn Spiel, ist immer verletzt. Was erlauben Strunz?“

Und final: „Ich habe fertig!“

Mamma mia! Wäre er jünger, er könnte Italiens Parteienla­ndschaft aufmischen. Aber vor allem war es ein visionärer Wutausbruc­h. Denn was ist aus ihnen geworden? Scholl hat sich als ARD-Experte wundgelege­n und führt einen Kleinkrieg gegen alle Laptop-Trainer dieses Landes. Basler war zuletzt vom 12. Oktober bis Mitte Dezember 2017 Trainer des Fünftligis­ten Rot-Weiss Frankfurt. Und Strunz? Was machen Strunz? Keiner weiß es. Wahrschein­lich ist er wieder einmal verletzt. (jos)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

 ?? FOTO: IMAGO ?? „Ein Trainer ist nicht ein Idiot!“: Giovanni Trapattoni­s Gefühlsexp­losion am 10. März 1998.
FOTO: IMAGO „Ein Trainer ist nicht ein Idiot!“: Giovanni Trapattoni­s Gefühlsexp­losion am 10. März 1998.

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