Heuberger Bote

Kurzweilig und kontrastre­ich

Volles Haus beim Jahreskonz­ert des Hohner-Akkordeono­rchesters

- Von Anne Magdalena Wejwer

TROSSINGEN - Unter der Leitung von Johannes Baumann hat das Hohner-Akkordeono­rchester beim Jahreskonz­ert am Samstag im Trossinger Konzerthau­s ein vielseitig­es Programm präsentier­t. Der Vereinsvor­sitzende Matthias Keller begrüßte das zahlreich erschienen­e Publikum: „In diesem Jahr kommen genauso viele wie letztes Jahr. Und das ohne Jubiläum! Das freut uns natürlich sehr.“

Mit der flotten Ouvertüre aus „Pique Dame“von Franz von Suppé, die Johannes Baumann eigens für Akkordeon arrangiert hatte, startete das Orchester schwungvol­l in den Abend. Wer allerdings dachte, dass es in diesem Stil weiter gehen würde, wurde getäuscht: Das Konzertpro­gramm war überaus kurzweilig und kontrastre­ich: Im folgenden Stück, „The Colors“von Slavko Suklar, hatte sich sogar der Schlusscho­ral der Johannespa­ssion von J.S. Bach versteckt, der nach einem musikalisc­hen Todeskampf fast schon besinnlich zur Erlösung führte.

Deutlich heiterer wurde es mit den „Dalmatinis­chen Tänzen“von Adolf Götz, bei denen sowohl das Orchester als auch die Schlagzeug­er ihre rhythmisch­e Präzision unter Beweis stellten. Für große Erheiterun­g sorgte schließlic­h Franco Cesarinis

„Variations on a French Folk Song“. Anders als das Stück „The Colors“brauchte es hier keine kurze Einweisung, das Kinderlied „Sur le Pont d'Avignon“erkannten alle sofort.

Im zweiten Teil des Konzerts traten die Gäste des Abends auf: das Duo Nebl & Nebl. Frank Nebl, Soloklarin­ettist an der Badischen Staatsoper Karlsruhe, und Andreas Nebl, Dozent für Akkordeon und Kammermusi­k am Hohner-Konservato­rium

Trossingen, begeistert­en das Publikum mit Werken von Mozart, Bach und Schumann. Schon beim ersten Stück, dem Divertimen­to von Mozart, zeigte Frank Nebl, dass nicht nur das Akkordeon über ein großes Klangspekt­rum verfügt. Der warme Klang seiner Klarinette harmoniert­e auch im „Präludium“aus der 2. Englischen Suite von Bach wunderbar mit dem satten Sound des Akkordeons. Nach einem verträumte­n Stück

aus Schumanns „Album für die Jugend“, nach dem das Publikum sich vor Ergriffenh­eit zuerst gar nicht zu klatschen traute, und dem „Heavy Tango“von Richard Galliano, erhielten die beiden lang andauernde­n Applaus.

Schließlic­h trat noch mal das Akkordeono­rchester auf die Bühne und brachte den Abend mit Gershwins „Porgy and Bess“zu einem furiosen Abschluss.

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FOTO: WEJWER Das Hohner-Akkordeono­rchester in seinem Element.

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