Heuberger Bote

Christian Streichs unmögliche Mission

Freiburgs Trainer hat nach dem 0:0 in Berlin „nichts zu meckern“– Fehlende Offensivqu­alitäten erklärbar

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(dpa) - „Die Quadratur des Kreises bekommen wir noch nicht hin“, sagte Christian Streich und zog die Augenbraue­n hoch. Viel gelaufen sind seine Spieler in Berlin, gut verteidigt haben sie auch: Doch eine richtig klare Torchance war für den SC Freiburg am 26. Spieltag der Bundesliga nicht zu verzeichne­n. „Wir hatten offensiv ein paar ordentlich­e Aktionen, aber wenn wir schießen, werden wir geblockt“, beschrieb SCCoach Streich das Dilemma. Oder es fehlt die letzte Kraft.

„Wir möchten auch besser kicken und Torchancen haben, aber im Moment geht es nicht“, sagte Streich nach dem 0:0 bei Hertha BSC. Die Organisati­on des Defensivsp­iels, das Zustellen der Räume verschling­t bei den Breisgauer­n noch zu viel Energie. „Wir machen es brutal gut gegen den Ball, auch die Stürmer sind da eingebunde­n. Das kostet viel Kraft, die dann in manchen Situatione­n in der Offensive fehlt“, erklärte Angreifer Tim Kleindiens­t.

„Nach vorn schaffen wir es einfach nicht im Moment, so viel Qualität zu entwickeln, dass wir hintereina­nder vier, fünf Pässe spielen können, um Torchancen zu bekommen“, bemerkte Streich. „Aber ich will nicht klagen: Die Mannschaft ist bereit, alles abzurufen. Wir fighten, sind fünf Kilometer mehr gelaufen als Berlin und haben einen Punkt geholt. Ich habe nichts zu meckern.“

Mit nun 30 Punkten hat der SC Freiburg den Abstand auf den Abstiegs-Relegation­splatz auf fünf ausgebaut. Und das unter nicht leichten Bedingunge­n. Amir Abrashi musste nach einem Schlag auf das Knie zeitig raus. Der nach einer halben Stunde für Abrashi eingewechs­elte Nicolas Höfler sorgte „mit seiner Ruhe für Struktur, wir waren viel sicherer, hatten ein besseres Aufbauspie­l“, sagte Streich: „Vielleicht war es ein bisschen ein glückliche­r Punkt, aber nicht ganz unverdient.“Kleindiens­t ergänzte: „Für uns ist jeder Punkt extrem wichtig.“

Der 22-Jährige hatte in der Schlusspha­se sogar die Möglichkei­t zur Überraschu­ng, doch er brachte im gegnerisch­en Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle. „Das hat mich sehr geärgert, dass ich den Ball irgendwie verstolper­t habe.“Sein Trainer verteidigt­e ihn: „Die Offensivsp­ieler rennen wie verrückt, dann ist der Puls oben. Da kannst du technisch nicht mehr alles richtig machen.“Schon am Freitag geht es für die Breisgauer mit einer besonderen Heimpartie weiter. „Wir wollen jetzt gegen Stuttgart ein richtig gutes Spiel machen“, betonte Streich. Inklusive Torchancen.

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FOTO: DPA Tim Kleindiens­t (M.)

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