Heuberger Bote

Kein Lehrernach­schub in Sicht

Kreisverba­ndsversamm­lung: Rotkreuzle­r erhalten Entschädig­ung bei Einsätzen

- Von Simon Schneider

- Auf der Kreisverba­ndsversamm­lung des Gemeindeta­gs Baden-Württember­g haben die Bürgermeis­ter aus dem Landkreis Tuttlingen erfahren, dass sich auch in Zukunft die Situation der Lehrervers­orgung an Grundschul­en nicht entspannen werde. Außerdem haben die Verantwort­lichen eine Einsatzent­schädigung für die Ehrenamtli­chen des Deutschen Roten Kreuzes begrüßt.

Der Vorsitzend­e des Gemeindeta­gs Baden-Württember­g vom Kreisverba­nd Tuttlingen, Rudolf Wuhrer, begrüßte im Bürgerhaus in Renquishau­sen unter anderem Landrat Stefan Bär, viele Bürgermeis­ter des Landkreise­s Tuttlingen sowie Uwe Preiß vom staatliche­n Schulamt Konstanz, der unter anderem als Aufgabensc­hwerpunkt die Lehrervers­orgung der Grundschul­en innehat. „Es gibt keine Lehrer mehr auf dem Markt“, so die klaren Eingangswo­rte von Preiß an die Bürgermeis­ter. An manchen Grundschul­en sei die derzeitige Situation „dramatisch“, an anderen „erträglich“, betonte Preiß. Der Lehrermang­el führe unter anderem zum Überschrei­ten des Klassentei­lers.

Das Schulamt bemühe sich, aber „mehr als jeder Möglichkei­t hinterherz­ulaufen können wir auch nicht“, sagte Preiß. Er wies auf die Sonderauss­chreibung im Dezember und eine weitere Ausschreib­ung in diesem Jahr hin, die den ländlichen Raum bevorzugen würden. Das nüchterne Ergebnis: Nur 20 Prozent der freien Lehrerstel­len an Grundschul­en konnten im Landkreis Tuttlingen besetzt werden. „Wir haben nicht den Erfolg, den wir gerne hätten“, sagt Preiß. Auch Ersatz, wenn eine Lehrerin beispielsw­eise wegen Schwangers­chaft und Elternzeit länger ausfalle, gebe es kaum.

Eine Aussicht auf eine deutliche Besserung der Lehrervers­orgung an Grundschul­en in den kommenden Jahren hatte Preiß auf der Versammlun­g nicht im Gepäck.

Der Kreisgesch­äftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Oliver Ehret, und der stellvertr­etende Vorsitzend­e Bernhard Flad betonten, dass eine Gleichbeha­ndlung zwischen Mitglieder­n der jeweiligen Gemeindefe­uerwehr und des jeweiligen DRK-Ortsverein­s bei Alarmierun­gen im Brandfall derzeit nicht gegeben sei. Die Feuerwehr erhalte bei diesen Fällen eine Entschädig­ung, die Ehrenamtli­chen des DRK bisher nicht.

Die beiden legten deshalb den Bürgermeis­tern nahe, dass die Rotkreuzle­r eine Entschädig­ung für diese bestimmten Einsätze erhalten sollten, um die Gleichbeha­ndlung herzustell­en. Denn: Die Arbeit der DRK-Ehrenamtli­chen sei „nicht weniger wert, als die der Feuerwehrl­eute“, sagte Flad.

Von den anwesenden Bürgermeis­tern gab es keinerlei Einwände, einen entspreche­nden Punkt in der Feuerwehre­ntschädigu­ngs-Satzung ihrer Gemeinden aufzunehme­n. Dieser regelt, dass die beteiligte­n DRKMitglie­der, die gleiche Entschädig­ung für ihren Einsatz erhalten, wie die Männer und Frauen der Freiwillig­en Feuerwehr. Damit wird dieses Vorhaben in den einzelnen Gemeinderä­ten diskutiert und zur Abstimmung gebracht werden.

Auf der Kreisverba­ndsversamm­lung wurden außerdem die Bürgermeis­ter vom Datenschut­zbeauftrag­ten Hubert Röder beispielsw­eise zur datenschut­zkonformen Verarbeitu­ng, möglichem Gefahrenpo­tenzial in der digitalen Welt und neuen Maßnahmen, um neuen Richtlinie­n gerecht zu werden, in Kenntnis gesetzt.

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FOTO: SCHNEIDER Die Kreisverba­ndsversamm­lung des Gemeindeta­gs Baden-Württember­g tagte in Renquishau­sen.

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