Flohmarkt Lebenshilfe
Am morgigen Samstag findet in der Königstraße 18 von 10 bis 15 Uhr der Winterschlussverkauf des Flohmarkts „Lebenshilfe“statt. Angeboten werden Bekleidung und Schuhe. Wie geht es danach weiter? Derzeit werden etwa 170 Schüler in den Außenstellen unterrichtet. Sollte die Situation bleiben, wie sie ist, blieben diesen Schülern zwei Möglichkeiten: ab Herbst für den Unterricht nach Tuttlingen kommen oder ihren Vertrag mit der Musikschule kündigen. Wenn es nach den Bürgermeistern in den Gemeinden geht, gibt es noch eine dritte Möglichkeit: „Wir haben der Stadt signalisiert, dass wir die Räume weiter zur Verfügung stellen“, sagt Jörg Kaltenbach, Bürgermeister in Mühlheim. Kosten fielen für die Stadt dabei keine an.
Ganz so einfach sei das aber nicht, heißt es wiederum von der Stadtverwaltung. „Räume zur Verfügung zu stellen, ohne eine vertragliche Grundlage für die Entsendung der Lehrkräfte zu ermöglichen, ist problematisch“, sagt Stadtsprecher Arno Specht. Zwar würde die Musikschule den Unterricht vor Ort gerne weiter anbieten, „ohne eine vertragliche Regelung“gehe das aber nicht.
Wurmlingens Bürgermeister Klaus Schellenberg versichert, dass man dazu noch Gespräche mit der Stadt Tuttlingen führen werde. „Wenn eine bestimmte Gruppengröße erreicht wird, wäre es natürlich schon schön, wenn die Kinder vor Ort unterrichtet werden könnten“, sagt Schellenberg. Das hätten auch die Eltern in Gesprächen signalisiert.
Ohnehin sind es die Eltern, die die Hauptlast der Änderungen tragen müssen. Derzeit sind die betroffenen Gemeinden dabei, ihre Förderrichtlinien für den Musikunterricht zu überarbeiten. Immendingen und Wurmlingen haben sie bereits im Gemeinderat verabschiedet, Fridingen und Mühlheim streben ein ähnliches Modell an. Darin heißt es unter anderem, dass die Förderung für den Musikunterricht nicht mehr mit 19 sondern mit zwölf Euro pro Kind pro Monat gefördert wird. Emmingen-Liptingen will zwölf Prozent des Schulgelds zuschießen. Überall gilt aber: Die Mehrkosten bleiben bei den Eltern.
Nächste Gebührenerhöhung
Noch sind es nur ein paar Euro, schon im Herbst steht bei der Musikschule aber die nächste Gebührenerhöhung an, begründet mit den steigenden Tarif-Gehältern der Musiklehrer. Ob man künftige Erhöhungen mitgehe, da will Schellenberg sich noch nicht festlegen. Wurmlingen habe ein festes Budget für die Musikförderung. „Das muss man dann in den Haushaltsberatungen sehen, wie es weitergeht“, so Schellenberg.
Das schlimmste Szenario für die Tuttlinger Musikschule: Viele Schüler springen ab. Bei der Stadtverwaltung hält man das durchaus für möglich, die Bürgermeister dagegen glauben eher nicht, dass das passieren wird. In Mühlheim etwa habe es schon in den vergangenen Jahren einen Wechsel von der Musikschule zu anderen Anbietern gegeben, sagt Kaltenbach.
Björn Kappeler aus Fridingen, der im Elternbeirat der Musikschule ist, glaubt, dass viele Eltern der Tuttlinger Musikschule die Treue halten. „Es ist eine hochkarätige, gute Ausbildung“, meint er. Auch, dass die Lehrer festangestellt und keine Honorarkräfte seien, müsse man honorieren.
Er hält es für möglich, dass Schüler, die ohnehin in Tuttlingen zur Schule gingen, den Musikunterricht in Tuttlingen besuchen.
In der Stadtverwaltung will man abwarten, wie sich die Schülerzahlen entwickeln. „Es wird unsererseits natürlich alles unternommen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“, sagt Specht. Es gebe auch bereits Überlegungen zu neuen Kooperationsmöglichkeiten, die aktuell ausgearbeitet werden.