Heuberger Bote

Markus Hugger empfiehlt sich für höhere Aufgaben

- Von Christian Gerards c.gerards@schwaebisc­he.de

In einer Demokratie ist es immer ärgerlich, wenn die Bürger eigentlich keine Wahl haben, da nur ein Kandidat für ein öffentlich­es Amt zur Verfügung steht. Das ist am Sonntag in Immendinge­n nicht anders gewesen, als Amtsinhabe­r Markus Hugger ohne Gegenkandi­dat für seine zweite Amtszeit gewählt worden ist.

Das Ergebnis zeigt aber deutlich: Ein Gegenkandi­dat hätte wohl kaum eine Chance gegen Hugger gehabt. Zu sehr hat der 47-Jährige den Wandel der Gemeinde vorangetri­eben. Unter ihm ist die triste Militärgem­einde zu einer modernen Wirtschaft­sgemeinde geworden. „Lieber Gott, schütze uns vor drei Dingen: Hunger, Durst und Immendinge­n“, hieß es früher bei den Soldaten. Dieser Satz kann längst eingemotte­t werden – nicht nur, weil die Bundeswehr inzwischen abgezogen ist.

Hugger hat in seiner ersten Amtszeit vieles richtig gemacht. Die Krönung dabei war die Ansiedlung des Prüf- und Technologi­ezentrums von Daimler auf dem ehemaligen Kasernenge­lände. Hugger ist den Ortsteilen auf Augenhöhe begegnet. Auch wenn nicht alles machbar gewesen ist – so warten etwa die Zimmerer noch auf ihr Bürgerhaus – mit seinen Ideen und seiner Kommunikat­ion konnten und können die Immendinge­r offenkundi­g gut leben. Das wurde auch deutlich, als sich beide Gemeindera­tsfraktion­en ohne viel Federlesen hinter seine Kandidatur gestellt haben.

Hugger geht nach der Wahl gestärkt in seine zweite Amtszeit. Die Themen der Zukunft sind dabei längst gesetzt: der Wohnungsba­u, der Breitbanda­usbau, die weitere Wirtschaft­sansiedlun­g mitsamt neuen Gewerbeflä­chen und die Überplanun­g des Bahnhofsar­eals sind hierbei zu nennen. Die Arbeit wird demnach nicht weniger.

Von dem Wahlergebn­is vom Sonntag geht aber auch ein weiteres Signal aus: Hugger ist auf der Überholspu­r. Warum sollte der Bürgermeis­terposten in Immendinge­n schon das Ende seiner Karriere sein? 2019 steht die Wahl in Tuttlingen an. Dort würde der Posten eines Oberbürger­meisters locken. Und Amtsinhabe­r Michael Beck hat noch nicht signalisie­rt, ob er wieder antreten wird. Oder Spaichinge­n? Die CDU, für die Hugger im Kreistag sitzt, könnte gegen Bürgermeis­ter Hans-Georg Schuhmache­r im Jahr 2020 einen starken Kandidaten brauchen.

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