„Das hätten wir uns nie erträumt“
Ausverkauftes Benefizkonzert für den FED in der Stadtkirche
- Orgel, Saxophon, Marimbas, ein Bläserquartett, ein Akkordeon-Orchester und vier Chöre: So eine vielseitige musikalische Mischung hat die Tuttlinger Stadtkirche lange nicht gesehen – bis auf den letzten Platz ausverkauft war das Konzert außerdem. Der Lionsclub Tuttlingen hatte am Freitagabend ein Benefizkonzert zum 100-jährigen Bestehen von Lions International veranstaltet. Insgesamt 150 Sänger und Musiker brachten mit einem Zirkel aus geistlicher und weltlicher Musik die Kirche zum Klingen.
Das Bläserquartett unter der Leitung von Matthias Schneider mit Organist Helmut Brand spielte von der Kanzel hoch über dem Altar „Eine feste Burg ist unser Gott“, danach stimmte der Schulchor der Gymnasien IKG und OHG „Jesus, Springing“und „Look at the World“unter der Leitung von Stefanie Diesch an.
Klangvoll kontrastreich ging es weiter: Helmut Brand an der Orgel und Marco Schorer am Saxophon gaben ihr Können mit zwei Improvisationen zum Besten. Der Chor 5 unter Leitung von Stefan Matt hatte unter anderem einen Psalm aus der gräkorussischen Liturgie im Gepäck, das Orchester der Akkordeon-Freunde Tuttlingen mit Elvira Hüneke am Dirigentenpult spielte das meistgecoverte Lied der Welt – „Hallelujah“von Leonard Cohen – in einem Arrangement von Gerd Huber.
Beatboxen in der Kirche
Der Chor Wireless begeisterte die Zuhörer mit stimmlichem Können und Beatboxen – mit einem herausragenden Solo von Deborah mit „Gabriella’s Song“von Stefan Nilsson. Ebenso tosenden Applaus ernteten das Marimbaduo der Musikschule Tuttlingen mit Raphael Diesch und Leonard Kossmann und Der etwas andere Chor mit Coldplay („Viva la vida“) und Ich und Ich („So soll es bleiben“).
Anlässlich des Jubiläums organisieren die Lionsclubs weltweit Feiern, berichtete der amtierende Präsident der Tuttlinger Löwen, Guntmar Eisen. Die Idee zu einem Benefizkonzert sei kurz vor Weihnachten entstanden. „Wir haben neun Musiker und Ensembles angesprochen – und alle haben zugesagt!“
Für Menschen mit Behinderung
Der Erlös des Abends kommt dem Familienentlastenden Dienst (FED) zugute. Der Verein betreut und unterstützt rund 300 Familien mit behinderten Familienangehörigen. Der FED plant für 2019 den Umzug in einen komplett barrierefreien Neubau mit großem Garten in Zentrumsnähe: Die Gestaltung des Gartens wollen die Tuttlinger Lions übernehmen. Weit über 50 000 Euro hatte der Serviceclub bereits im Vorfeld des Konzerts gesammelt.
„Das ist ein guter Abend für den FED!“, freute sich Markus Waizenegger, einer der drei Vorsitzenden des FED, über die Unterstützung. Das bisherige Domizil in der Hermannstraße sei sehr beengt, in keiner Weise behindertengerecht und biete keine Möglichkeit, sich draußen aufzuhalten. 2014 hatte der Lionsclub den FED zum ersten Mal besucht und 50 000 Euro für die Gestaltung eines Außenbereichs versprochen. „Diese Zusage war die Initialzündung für das Projekt, eine andere Adresse zu finden“, sagte Waizenegger.
Er richtete seinen Dank an die großherzigen Spender, den Lionsclub, sowie die Gäste und Akteure des Abends. „Das hätten wir uns nie erträumt.“