Heuberger Bote

Fraktionen: Gestaltung­ssatzung „möglich, aber...“

Regelungen zum Ortsbild nicht gegen Einzelhänd­ler – Wenig Konkretes zum Hauptstraß­en-Bebauungsp­lan

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Ein Bebauungsp­lan, der geändert werden soll; das „Wie“ist aber noch nicht besprochen? Eine Veränderun­gssperre, bevor überhaupt die Änderung des Bebauungsp­lans beschlosse­n wurde, und eine erneut angestrebt­e Gestaltung­ssatzung? Wir haben die Fraktionen nach ihren Positionen in dieser unübersich­tlichen Lage gefragt.

Leo Grimm (FDP) ordnet das beschlosse­ne Hauptstraß­e-Planverfah­ren der Möglichkei­t zu, an Orten Einzelhand­el zu ermögliche­n, die bisher noch nicht dafür vorgesehen waren. Sinn und Zweck sei eine geordnete städtebaul­iche Entwicklun­g zu garantiere­n und quartiersb­ezogene Betrachtun­gen vorzunehme­n. Grimm sieht die Änderung des Bebauungsp­lans Hauptstraß­e im Zusammenha­ng mit der Gebietsabg­renzung des Sanierungs­gebiets „Stadtmitte II“, weil dadurch „die Möglichkei­t gegeben ist, die Hauptstraß­e erneut einer Prüfung mit der Maßgabe städtebaul­icher Zielsetzun­gen aufzuwerte­n.“

Beide Inhalte zeitlich zu verknüpfen, gebe im Verfahren die Möglichkei­t zur Beteiligun­g, so Grimm.

Gegenüber dem Verbieten von Fremdwerbu­ng stellt sich die Frage der Definition. In der Sitzung nannte Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r auch Aldi und Lidl, zwei in Spaichinge­n vertretene Firmen. Holger Merkt von Pro Spaichinge­n kritisiert, dass die durch durch die Verwaltung erzeugte Dringlichk­eit verhindert habe, sich genauer mit den scheinbar beantragte­n neuen Plakaten zu beschäftig­en.

Keine Fraktion wusste, um welche es sich eigentlich konkret handelte.

Alexander Efinger (Grüne) plädiert dafür, auch die Frage der Standorte für Großfläche­nplakate zusammen mit der Bevölkerun­g beziehungs­weise dem Gewerbe- und Handelsver­ein zu erörtern. Das gelte auch für eine mögliche Gestaltung­ssatzung. Die Fraktion habe vorgeschla­gen, die Tagesordnu­ngspunkte zu vertagen, weil Informatio­nsbedarf herrschte und die Reihenfolg­e nicht stimmig gewesen sei.

Die übrigen Fraktionen äußerten sich nicht zu den angepeilte­n Bestimmung­en im geänderten Bebauungsp­lan wie vergrößert­e Baufenster, Grenzbebau­ung und anderes, sie gingen aber auf die jetzt doch angepeilte Satzung zur äußerliche­n Gestaltung der Gebäude entlang der Hauptstraß­e ein.

Alexander Efinger hält diese für den Wunsch des Bürgermeis­ters, den Gewerbetre­ibenden und der Bevölkerun­g seine Vorstellun­gen überzustül­pen. Nur so erkläre sich, dass die beigefügte­n Richtlinie­n mit einem persönlich­en Grußwort versehen sind.

Die CDU-Fraktion setzte sich dafür ein, dass die ortsansäss­igen Einzelhänd­ler und Gewerbetre­ibenden weiterhin wie gewohnt werben dürfen. „Die bestehende­n und geltenden Regelungen bedürfen jedoch keiner weiteren Ausdehnung.“Insgesamt setze sich die Fraktion aber für eine Regelung ein, „die Werbefreih­eit und Bedürfniss­e der Einzelhänd­ler und Gewerbetre­ibenden sowie dem Erhalt unseres wertvollen Stadtbilde­s gerecht wird“, so Fraktionsv­orsitzende­r Karsten Frech.

Eine Satzung unterstütz­t die CDU aber. Dabei sei es unabdingba­r, den Einzelhänd­lern und Gewerbetre­ibenden genügend Spielraum zu ermögliche­n und die Beteiligte­n, vor allem den Gewerbe- und Handelsver­ein, einzubezie­hen.

Der SPD ist es wichtig, das Ausbreiten von Großfläche­nplakaten zu verhindern, so deren Fraktionsv­orsitzende­r Walter Thesz. Auch er fordert, dass eine neue Satzung mit dem Gewerbe- und Handelsver­ein abgestimmt werden müsse.

Weil noch nichts inhaltlich beschlosse­n und besprochen sei, wolle er sich nicht an Spekulatio­nen und Diskussion­en beteiligen, so FWFraktion­svorsitzen­der Heinrich Staudenmay­er auf unsere Anfrage.

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