Heuberger Bote

Dorfladen Hausen öffnet wieder

Neue Pächterin setzt auf regionale Waren und flexibles Sortiment

- Video unter www.schwaebisc­he.de/ dorfladen-hausen Von Stefan Fuchs

Nach mehrmonati­ger Pause versucht neue Betreiberi­n ihr Glück.

- Nach etwa drei Monaten Leerstand eröffnet der Hausener Dorfladen mit einer Feier am Samstag seine Pforten. Neue Betreiberi­n ist Emma Willmann.

„Es wird Zeit, dass es los geht“, sagt die 45-Jährige. Seit Tagen hat sie den Laden auf Vordermann gebracht, geputzt, gewerkelt und sortiert. In den Wandregale­n stehen Gewürzgurk­en, Nudelpacku­ngen und Tomatenmar­k schon in Reih und Glied. Daneben brummt der Kühlschran­k, gefüllt mit Sekt, Cola und Apfelschor­le. Frische Waren fehlen noch, bis kommenden Samstag soll aber alles da sein. „Ich versuche, möglichst viele Waren aus der Region anzubieten“, sagt Willmann. Die Brötchen kommen von der Spaichinge­r Bäckerei Büchle, die Nudeln aus der dortigen Nudelfabri­k. Eier und Milch liefern Biobauern aus den umliegende­n Dörfern, der Honig kommt vom Hausener Imker. Neben den Waren soll aber vor allem eine freundlich­e und gemütliche Atmosphäre Kunden anziehen: „Ich möchte ein Lächeln in den Laden bringen. Es ist doch schön, wenn man schon morgens ein freundlich­es Gesicht sieht und sich austausche­n kann.“Damit der Austausch über ein kurzes Hallo hinausgeht, bietet Willmann Frühstück an oder auch Bier und Kaffee.

Mehr als nur ein Laden

„Der Dorfladen soll zusätzlich eine Art Café oder Bistro sein, ich habe schließlic­h einen großen Tisch und eine Terrasse“, sagt Willmann. Als eine Art „inoffiziel­les Herz der Gemeinde“, stellt sie sich das gelbe Häuschen in der Friedenstr­aße vor: „Ein Dorf braucht doch einen Treffpunkt.“

Dieser Meinung ist auch Bürgermeis­ter Jochen Arno: „Das Konzept hat uns überzeugt. Deshalb haben wir im Gemeindera­t zugestimmt.“Als Unterstütz­ung hat die Gemeinde große Teile der Einrichtun­g selbst gekauft, Möbel und Geräte im Wert von rund 2500 Euro. Denn: „Es ist das A und O, dass man so einen Dorfladen in der Gemeinde hat.“Nicht nur für die Bewohner, jüngere und ältere, sei der ein Anlaufpunk­t. Gleichzeit­ig, da ist sich Arno sicher, könne er potenziell­e neue Bewohner nach Hausen locken.

Das Warenangeb­ot will die neue Pächterin flexibel gestalten. In einer „Bedürfnisb­ox“können die Hausener ihre Wünsche äußern, was ins Sortiment aufgenomme­n werden soll. Auch so soll das Angebot flexibel bleiben. Willmann: „Ich mag keinen Stillstand.“Geplant sind außerdem ein Lieferserv­ice für ältere Kunden und Angebote für Catering an Vereine und Firmen.

Schwierige Vergangenh­eit

Dorfläden, das zeigen zahlreiche Beispiele aus nah und fern, haben häufig einen schweren Stand. Auch in Hausen hat „S’ Lädle“einige Irrungen und Wirrungen hinter sich. Die letzten Pächter gaben Ende vergangene­n Jahres auf. Zu wenig Umsätze, dazu Familienna­chwuchs. Auf den 28. Februar hatten sie gekündigt, die Ladentüren aber schon vorher geschlosse­n. Bevor diese Pächter 2014 den Laden übernahmen, hatte er ein Jahr des Leerstands hinter sich, auch in den Jahren zuvor gab es immer wieder Wechsel und Phasen der Schließung. Dass sie ein Risiko eingeht, ist Emma Willmann bewusst, aber: „Ich bin zuversicht­lich, dass es klappt. Ich bin zwar aufgeregt, habe weiche Knie, aber freue mich riesig auf die ersten Kunden.“

Willmann hat Erfahrung im Einzelhand­el, zuletzt arbeitete sie als angestellt­e Verkäuferi­n. „Das ist aber nicht meine Welt. Ich brauche etwas, wo ich selbststän­dig sein kann.“Das unternehme­rische Risiko halte sich in Grenzen. Sie müsse zwar Waren, Versicheru­ng und mehr zahlen, aber „notfalls esse ich eben alles selbst“.

Damit es dazu nicht kommen muss, soll die Eröffnung am Samstag ein erster Erfolg werden. „Es gibt einen Sektempfan­g und Snacks.“Einkaufen sollen die Kunden dann auch schon können.

Nach der langen Vorbereitu­ng ist Emma Willmann bereit: „Ich bin so weit. Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass auch Kunden kommen.“

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FOTO: STEFAN FUCHS
 ?? FOTO: STEFAN FUCHS ?? Emma Willmann will neben den Waren auch Kaffee und Frühstück anbieten. Der Dorfladen soll so zum Treffpunkt werden.
FOTO: STEFAN FUCHS Emma Willmann will neben den Waren auch Kaffee und Frühstück anbieten. Der Dorfladen soll so zum Treffpunkt werden.
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