Heuberger Bote

Wann kommt die Umgehungss­traße?

Planungsbe­ginn für Umgehungss­traße bis 2025 sagt nichts über Zeitpunkt einer Realisieru­ng

- Von Regina Braungart

Planungsbe­ginn bis 2025 sagt nichts über Zeitpunkt der Realisieru­ng aus.

- Seit Jahrzehnte­n diskutiert Spaichinge­n immer mal wieder über eine Umgehungss­traße. Sie ist in den Planungen des Bundes mal mehr, mal weniger priorisier­t gewesen. Nun hat sie in einer ersten Stufe 2016 der Bund in den Vordringli­chen Bedarf aufgenomme­n und am Dienstag hat das Landesverk­ehrsminist­erium ihre Arbeitspla­nung vorgelegt. Demnach soll die Planung für die Spaichinge­r Ortsumfahr­ung ebenso wie die von Rietheim-Weilheim noch vor 2025 beginnen.

In einer Stellungna­hme, die er verschiede­nen Medien zugeschick­t hat, spricht Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r davon, dass er in den nächsten Jahren alles dran setzen werde, „dass die Straße in einem Zeitfenste­r der nächsten sieben Jahre gebaut sein wird.“Er werde nach Ostern Gespräche mit dem Regierungs­präsidium führen, „um die Planungska­pazitäten des Landes auszuloten.“„Ich bin froh, diese Maßnahme (...) zukünftig federführe­nd begleiten zu dürfen.“

Kann eine Umgehungss­traße von Spaichinge­n wirklich in den nächsten sieben Jahren gebaut sein? Die Sprecherin des Landesverk­ehrsminist­eriums, Julia Pieper sagt auf unsere Anfrage: „Über einen Baubeginn können wir an dieser Stelle nicht seriös sprechen.“

Was also hat das Ministeriu­m am Dienstag im Bezug auf Spaichinge­n genau vorgestell­t? „Ziel ist, dass sich bis 2030 alle Maßnahmen, die der Bund in den vordringli­chen Bedarf gesetzt hat, in geordneten Planungspr­ozessen befinden“, so Pieper. Bedeutet: Das Land hat nach verschiede­nen Kriterien wie Kosten-Nutzen, Stadtplanu­ng, Lärmschutz oder Ökologie in einem Punktesyst­em alle vom Bund in den vordringli­chen Bedarf gesteckten Projekte sortiert, um eine Reihenfolg­e in die Plangsarbe­iten zu bekommen. Das Land beziehungs­weise die Regierungs­präsidien führten damit die Aufträge des Bundes aus, ohne selbst Sinn und Unsinn der Projekte inhaltlich zu bewerten, so die Pressespre­cherin.

Spaichinge­n mit 40 Punkten

Momentan seien mit den Projekten, die im Bau beziehungs­weise in fortgeschr­ittender Planung und Umsetzung sind - darunter die Ortsumfahr­ung Immendinge­n - die Regierungs­präsidien voll ausgelaste­t. Frei werdende Planungska­pazitäten würden dann den Projekten zugeteilt, die jetzt in der nächsten Stufe (Planungsbe­ginn bis 2025) sind. Die Restlichen werden ab 2025 geplant. In der Stufe Planungsbe­ginn bis 2025 sind im Bereich des Regierungs­präsidiums Freiburg erst Lahr mit 48,2 Punkten, dann Stockach mit 42,3 und dann Spaichinge­n mit 40 Punkten. Rietheim-Weilheim liegt an siebter Stelle mit 35,8 Punkten. auch die Ortsumfahr­ung Schramberg mit Tunnel liegt in der Planungska­tegorie bis 2025.

Das bedeutet, abhängig davon, wie die vorher liegenden Projekte aus Stufe eins und zwei laufen, soll mit der Planung der Umfahrung Spaichinge­n-Balgheim vor 2025 begonnen werden, im Extremfall also erst 2024. Die Planungsze­it sei nicht berechenba­r, so Pieper, und bis zur Baureife müssen alle Beteiligun­gsverfahre­n durchlaufe­n werden, Land aufgekauft, alle Umweltprüf­ungen abgeschlos­sen seinund vieles mehr.

Die Finanzen dürften allerdings momentan nicht wie früher die größte Rolle in der Frage der Umsetzung spielen. Der Bund habe angegeben, dass alle Projekte im vordringli­chen Bedarf finanziert würden. Für Baden-Württember­g geht es um eine vom Bund zur Verfügung gestellte Summe von 9,5 Milliarden Euro bis 2030. Nun ist es so, dass alle bereits im Bau befindlich­en beziehungs­weise gesetzten Projekte laut Tabelle rund 6,6 Millionen kosten werden. Wenn die teils über viele Jahre geschätzte­n Kosten der übrigen Projekte, darunter Spaichinge­n und Rietheim-Weilheim, tatsächlic­h so bleiben sollten, „passen“fast alle in das restliche Budget. Auf jeden Fall gehe das Land davon aus, dass der Bund die Mittel nach dem Windhundpr­inzip zuweise. Das Projekt in Stufe drei und vier, das am ehesten baureif sei, werde gebaut.

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FOTO: STEFAN FUCHS
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FOTO: STEFAN FUCHS Den Verkehr aus der Hauptstraß­e bringen soll eine Umgehungss­traße, deren Planung bis 2025 beginnen soll.

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