Heuberger Bote

Intelligen­te Lösungen sind gefragt

- Von Regina Braungart ●» r.braungart@schwaebisc­he.de

Es scheint fast ein wenig so, als ob man mit Steinzeitw­erkzeugen ein Problem der Supermoder­ne angehen will, wenn der erste Reflex, sich von zu viel Verkehr zu befreien, der Ruf nach einer Umgehungss­traße ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Hälfte des Verkehrs hausgemach­t ist.

Verdrängen, Zupflaster­n – das hat vielleicht vor 20 Jahren Sinn gemacht. In 20 Jahren wird es das ganz sicher nicht. Es gibt genügend seriöse Konzepte, die längst Intelligen­z und Ressourcen des 21. Jahrhunder­ts einbeziehe­n, ohne wie die Schafe hinter dem bisher bekannten Individual- und Güterverke­hr herzutrott­en: digital organisier­te Transporta­ngebote, autonomes Fahren, ganz neue Fortbewegu­ngsmittel, Ausweitung der öffentlich­en Transportm­ittel auf der Schiene und Reduzierun­g der individuel­len Mobilität durch digitale Kommunikat­ionsformen sind nur einige der Möglichkei­ten. Abgesehen davon, dass Abgasbeläs­tigungen und Lärm durch neue Technologi­een abnehmen müssen und werden.

Kurz: Selbst wenn man um jedes Dorf eine Umgehungss­traße baut, kommt unsere moderne Gesellscha­ft nicht um neue, intelligen­te Lösungen herum. Es wäre wirklich dumm, wenn wir ausgerechn­et an der Stelle des Verkehrspr­oblems nicht unsere größte Ressource als Industrien­ation – Innovation und Intelligen­z – nutzen würden. Dafür muss die Politik die Weichen stellen. Und nicht in die Steinzeit.

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