Intelligente Lösungen sind gefragt
Es scheint fast ein wenig so, als ob man mit Steinzeitwerkzeugen ein Problem der Supermoderne angehen will, wenn der erste Reflex, sich von zu viel Verkehr zu befreien, der Ruf nach einer Umgehungsstraße ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Hälfte des Verkehrs hausgemacht ist.
Verdrängen, Zupflastern – das hat vielleicht vor 20 Jahren Sinn gemacht. In 20 Jahren wird es das ganz sicher nicht. Es gibt genügend seriöse Konzepte, die längst Intelligenz und Ressourcen des 21. Jahrhunderts einbeziehen, ohne wie die Schafe hinter dem bisher bekannten Individual- und Güterverkehr herzutrotten: digital organisierte Transportangebote, autonomes Fahren, ganz neue Fortbewegungsmittel, Ausweitung der öffentlichen Transportmittel auf der Schiene und Reduzierung der individuellen Mobilität durch digitale Kommunikationsformen sind nur einige der Möglichkeiten. Abgesehen davon, dass Abgasbelästigungen und Lärm durch neue Technologieen abnehmen müssen und werden.
Kurz: Selbst wenn man um jedes Dorf eine Umgehungsstraße baut, kommt unsere moderne Gesellschaft nicht um neue, intelligente Lösungen herum. Es wäre wirklich dumm, wenn wir ausgerechnet an der Stelle des Verkehrsproblems nicht unsere größte Ressource als Industrienation – Innovation und Intelligenz – nutzen würden. Dafür muss die Politik die Weichen stellen. Und nicht in die Steinzeit.