Erneute Diskussion um Sporthalle
Pläne bei Bürgerversammlung vorgestellt – Unterschriften für Bürgerbegehren gesammelt
- Wie heiß der Bau der dritten Sporthalle in Rietheim-Weilheim diskutiert wird, hat sich bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend in der Jahnhalle erneut gezeigt. Dieter Deichsel vom Planungsbüro Plan Forward in Stuttgart stellte den rund 200 Bürgern die Pläne vor. Dagegen kündigte Werner Häring, ein Vertreter der „Initiative für Vernunft“, an, Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen den Bau der Halle zu sammeln.
Seit 2001 beschäftigt sich die Gemeinde mit dem Bau der dritten Sporthalle, die zwischen den Ortsteilen Rietheim und Weilheim im Gebiet „Langes Gewand 2“entstehen und mit wettkampftauglichen Maßen im Handball ausgestattet werden soll. Nun hat das Projekt Formen angenommen. Die Pläne, die Dieter Deichsel vom Planungsbüro Plan Forward in Stuttgart bereits in der Gemeinderatssitzung vorstellte, zeigte er nun bei der Bürgerversammlung.
Wie bereits berichtet, soll die Sporthalle wegen einer großen Entwässerungsleitung direkt an die Straße gebaut werden und nicht nur für sportliche Veranstaltungen genutzt werden können. Die Tribüne soll ausfahrbar sein und Platz für bis zu 300 Personen bieten. „Vorgabe ist, dass die Halle geteilt werden kann“, sagte Deichsel. Geplant ist zudem ein Gymnastikraum.
Das rund fünf Millionen Euro teure Projekt stößt nicht überall auf Zustimmung. Bereits zu Beginn der Bürgerversammlung verteilten Vertreter der „Initiative für Vernunft“am Eingang Schreiben, in denen sie einerseits ihre Bedenken äußern. Sie fürchten unter anderem die hohen Folgekosten. Andererseits listeten sie noch offene Fragen zum Neubau auf, die Bürgermeister Jochen Arno beantwortete. Die Gemeinde plane künftig, so Arno, mit jährlichen Unterhaltungskosten zwischen 60 000 und 80 000 Euro. Außerdem gebe es unter anderem Gespräche mit ortsansässigen Firmen, Nachbargemeinden und Einrichtungen wie AOK und VHS, die die Halle für Angebote nutzen könnten. Der Förderverein werde mit diversen Veranstaltungen die Unterhaltskosten reduzieren.
50 Unterschriften gegen Neubau der Sporthalle
Häring erläuterte, dass es der Initiative lieber gewesen wäre, die neue Halle noch vor der Sanierung der bestehenden Hallen zu bauen. Denn in 20 oder 25 Jahren würden wiederum diese sanierungsbedürftig. „Uns muss bewusst sein, dass man damit Schulden für die Zukunft plant“, sagte Häring. Er forderte den Bürgermeister auf, die Bürger zu fragen, ob es die Halle überhaupt brauche. Für seine Ausführungen gab es Applaus.
Arno entgegnete, dass die Gemeinde schon 17 Jahre an dem Projekt arbeite und es Dinge gebe, die der Gemeinderat zu entscheiden habe. „Wir sind soweit, dass wir ausschreiben können und das Vorhaben nicht weiter verzögern, auch wenn es die Initiative gern hätte“, erklärte der Bürgermeister. Dafür bekam er großen Applaus. Häring kündigte an, ein Bürgerbegehren zu starten. Während der Veranstaltung gingen Listen durch die Reihen, in denen sich Bürger eintragen konnten.
Nochmals Thema im Gemeinderat
Auf Nachfrage unserer Zeitung sagte Häring, dass an jenem Abend 50 Unterschriften zusammen gekommen seien. Voraussetzung ist, dass sieben Prozent aller Wahlberechtigten das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen. Wie die Gemeinde mitteilt, sind zum Stichtag 15. April 2256 Bürger wahlberechtigt. Sieben Prozent entsprechen knapp 160 Leuten. „Ich bin zuversichtlich, alle Stimmen zusammen zu bekommen“, sagte Häring im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die dritte Sporthalle soll wie bereits berichtet über einen Investor finanziert werden. Dieser Schritt macht ein Interessenbekundungsverfahren erforderlich. In der nächsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 28. März, soll dies nochmals thematisiert werden.
Berichte über weitere Themen der Bürgerversammlung lesen Sie in der morgigen Ausgabe unserer Zeitung.