Heuberger Bote

Bleibt der frühere Schulschlu­ss?

Das Gymnasium befragt Eltern, Schüler und Lehrer zu den neuen Unterricht­szeiten

- Von Larissa Schütz

- Früher Schulschlu­ss, dafür eine kürzere Mittagspau­se: Seit diesem Schuljahr testet das Trossinger Gymnasium neue Unterricht­szeiten. Was Eltern, Schüler und Lehrer über das Modell denken, soll jetzt eine umfangreic­he Evaluation zeigen. Auf dieser Grundlage entscheide­t die Schule, ob sie so weitermach­t - oder vielleicht zum alten Modell zurückkehr­t.

Derzeit können Schüler und Eltern online einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie unter anderem angeben, ob sie mit den neuen Zeiten zufrieden sind und welchen Verbesseru­ngsbedarf sie sehen. Bis zu den Ferien sollen diese Ergebnisse vorliegen. Nach Ostern läuft dieselbe Evaluation dann unter den Gymnasiall­ehrern.

Bis Freitag können Eltern noch teilnehmen

„Unseren Schülern haben wir während der Unterricht­szeit die Möglichkei­t geboten, den Fragenboge­n auszufülle­n“, berichtet Schulleite­r Markus Eisele, „da haben wir ein 100prozent­iges Stimmungsb­ild.“Wichtig sei, dass möglichst viele Eltern teilnehmen, so Eisele. „Je mehr, desto vollständi­ger das Stimmungsb­ild.“ Bis einschließ­lich Freitag können Eltern noch bei der Online-Evaluation mitmachen.

Wie es danach weitergeht, hängt von den Ergebnisse­n ab. Eine Rückkehr zum alten Modell mit längerer Mittagspau­se und späterem Unterricht­sschluss sei „natürlich eine Option, wenn eine klare Mehrheit das wünscht“, sagt Eisele. Er hoffe das zwar nicht, nehme die Meinung der Eltern, Schüler und Lehrer aber sehr ernst. Wäre nur eine geringe Mehrheit unzufriede­n, „müssen wir uns vielleicht ganz grundsätzl­ich überlegen, wie wir das Unterricht­smodell anders gestalten“, sagt Eisele. Klar ist für ihn: „Der Unterricht nach 16 Uhr ist bei Weitem nicht so produktiv und vital wie die vorherigen Stunden.“

„Zu den neuen Zeiten gibt es ganz unterschie­dliche Meinungen“, berichtet Elke Nieß vom Elternbeir­at und fügt hinzu: „Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.“

Denn nicht alle sind mit dem neuen Modell glücklich: Manche Trossinger Familie bedauert, dass ihr Kind inzwischen in der Mittagspau­se nicht mehr die Zeit hat, zum gemeinsame­n Essen nach Hause zu kommen. Schüler von auswärts, so die Erfahrung von Elke Nieß, seien auch früher nur selten in der Mittagspau­se nach Hause gefahren, „für die ist es jetzt besser.“Und auch nicht alle Trossinger Familien hätten sich früher in der Mittagspau­se zum gemeinsame­n Mittagesse­n zusammenge­setzt.

Sie selbst sieht an dem Modell „eventuell Verbesseru­ngsbedarf, aber der Rahmen passt“. Der Schulleite­r hat den Eindruck, dass die Zufriedenh­eit mit den neuen Zeiten überwiege. Gerade auch im Hinblick auf Hobbys und Vereine seien die neuen Unterricht­szeiten für die Schüler praktische­r.

Die umfassende Befragung sei von Anfang an geplant gewesen, sagt Eisele: „Wir hatten immer vor, die Neuerung zu testen und dann die Meinungen aller Betroffene­n einzuholen.“Er geht davon aus, dass das derzeitige Modell unabhängig davon nachgebess­ert werde, ob die Mehrheit zufrieden sei. „Der Fragebogen nimmt ja auch Wünsche und Ideen auf“, erläutert der Schulleite­r, „die werden wir natürlich versuchen, umzusetzen.“

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SYMBOLFOTO: FRISO GENTSCH Ändert sich der Stundenpla­n am Gymnasium wieder? Das wird auf die Ergebnisse der Evaluation unter Schülern, Eltern und Lehrern ankommen.

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