Bleibt der frühere Schulschluss?
Das Gymnasium befragt Eltern, Schüler und Lehrer zu den neuen Unterrichtszeiten
- Früher Schulschluss, dafür eine kürzere Mittagspause: Seit diesem Schuljahr testet das Trossinger Gymnasium neue Unterrichtszeiten. Was Eltern, Schüler und Lehrer über das Modell denken, soll jetzt eine umfangreiche Evaluation zeigen. Auf dieser Grundlage entscheidet die Schule, ob sie so weitermacht - oder vielleicht zum alten Modell zurückkehrt.
Derzeit können Schüler und Eltern online einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie unter anderem angeben, ob sie mit den neuen Zeiten zufrieden sind und welchen Verbesserungsbedarf sie sehen. Bis zu den Ferien sollen diese Ergebnisse vorliegen. Nach Ostern läuft dieselbe Evaluation dann unter den Gymnasiallehrern.
Bis Freitag können Eltern noch teilnehmen
„Unseren Schülern haben wir während der Unterrichtszeit die Möglichkeit geboten, den Fragenbogen auszufüllen“, berichtet Schulleiter Markus Eisele, „da haben wir ein 100prozentiges Stimmungsbild.“Wichtig sei, dass möglichst viele Eltern teilnehmen, so Eisele. „Je mehr, desto vollständiger das Stimmungsbild.“ Bis einschließlich Freitag können Eltern noch bei der Online-Evaluation mitmachen.
Wie es danach weitergeht, hängt von den Ergebnissen ab. Eine Rückkehr zum alten Modell mit längerer Mittagspause und späterem Unterrichtsschluss sei „natürlich eine Option, wenn eine klare Mehrheit das wünscht“, sagt Eisele. Er hoffe das zwar nicht, nehme die Meinung der Eltern, Schüler und Lehrer aber sehr ernst. Wäre nur eine geringe Mehrheit unzufrieden, „müssen wir uns vielleicht ganz grundsätzlich überlegen, wie wir das Unterrichtsmodell anders gestalten“, sagt Eisele. Klar ist für ihn: „Der Unterricht nach 16 Uhr ist bei Weitem nicht so produktiv und vital wie die vorherigen Stunden.“
„Zu den neuen Zeiten gibt es ganz unterschiedliche Meinungen“, berichtet Elke Nieß vom Elternbeirat und fügt hinzu: „Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.“
Denn nicht alle sind mit dem neuen Modell glücklich: Manche Trossinger Familie bedauert, dass ihr Kind inzwischen in der Mittagspause nicht mehr die Zeit hat, zum gemeinsamen Essen nach Hause zu kommen. Schüler von auswärts, so die Erfahrung von Elke Nieß, seien auch früher nur selten in der Mittagspause nach Hause gefahren, „für die ist es jetzt besser.“Und auch nicht alle Trossinger Familien hätten sich früher in der Mittagspause zum gemeinsamen Mittagessen zusammengesetzt.
Sie selbst sieht an dem Modell „eventuell Verbesserungsbedarf, aber der Rahmen passt“. Der Schulleiter hat den Eindruck, dass die Zufriedenheit mit den neuen Zeiten überwiege. Gerade auch im Hinblick auf Hobbys und Vereine seien die neuen Unterrichtszeiten für die Schüler praktischer.
Die umfassende Befragung sei von Anfang an geplant gewesen, sagt Eisele: „Wir hatten immer vor, die Neuerung zu testen und dann die Meinungen aller Betroffenen einzuholen.“Er geht davon aus, dass das derzeitige Modell unabhängig davon nachgebessert werde, ob die Mehrheit zufrieden sei. „Der Fragebogen nimmt ja auch Wünsche und Ideen auf“, erläutert der Schulleiter, „die werden wir natürlich versuchen, umzusetzen.“