Hermle AG erzielt 2017 leichtes Umsatzplus
Betriebsergebnis bleibt annähernd stabil – Komplettübernahme der Hermle-Leibinger Systemtechnik GmbH
(pm) - Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG hat am Mittwoch vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2017 und den Dividendenvorschlag des Vorstands veröffentlicht. Demnach konnte das Gosheimer Unternehmen den Konzernumsatz 2017 nach vorläufigen Berechnungen auf rund 402 Millionen Euro leicht erhöhen (Vorjahr 394 Mio. Euro). Die Dividende soll voraussichtlich einmalig um 2,20 Euro auf 15,05 Euro je Vorzugsaktie steigen.
Zuwächse erzielte der Werkzeugmaschinenhersteller laut Pressemitteilung vor allem im Inland, während der Auslandsumsatz weitgehend stabil blieb. Das Ergebnis hielt demnach operativ mit der Umsatzsteigerung Schritt, war jedoch 2017 durch Vorlaufkosten für zwei große Zukunftsprojekte gemindert. Außerdem waren im Vorjahr hohe einmalige Ergebnisbeiträge aus Auslandsaufträgen vereinnahmt worden, die in der Berichtsperiode entfielen. Dennoch lag das Betriebsergebnis gemäß dem noch ungeprüften Jahresabschluss konzernweit mit rund 99 Millionen Euro nur geringfügig unter dem 2016er Vergleichswert (Vorjahr 99,8 Mio. Euro), so die Pressemitteilung.
Auf dieser Grundlage und vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes sowie geänderter politischer Rahmenbedingungen empfiehlt der Vorstand dem Aufsichtsrat laut Pressemitteilung, der Hauptversammlung am 4. Juli die Ausschüttung einer unveränderten Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie sowie eines unveränderten Bonus von zwölf Euro je Aktie plus eines einmaligen Zusatzbonus von 2,20 Euro je Aktie vorzuschlagen. Damit würde sich die Ausschüttung je Vorzugsaktie auf 15,05 Euro erhöhen (2017: 12,85 Euro).
Die Nachfrage nach Hermle-Bearbeitungszentren und Automatisierungslösungen hat sich 2017 nach einem verhaltenen Jahresbeginn laut Unternehmen „sehr dynamisch entwickelt, sodass die Kapazitäten des Unternehmens stark ausgelastet waren“. Auch Digitalisierungsbausteine, die den Aufbau einer Industrie 4.0-Fertigung mit Hermle-Maschinen ermöglichen, sowie Dienstleistungen im Bereich generative Fertigung seien gut gefragt gewesen. Der Auftragseingang erhöhte sich demnach konzernweit deutlich auf 433 Millionen Euro (Vj. 364,5 Mio. Euro). Sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland kamen mehr neue Bestellungen herein. Zum Jahresende stieg der Auftragsbestand des HermleKonzerns um ein Drittel auf rund 125 Millionen Euro (Vj. 93,8 Mio. Euro).
Jeder Mitarbeiter bekommt 4500 Euro extra
Die hohe Kapazitätsauslastung und die planmäßige Umsetzung der beiden Zukunftsprojekte – Erweiterung eines Produktionsbereichs am Firmensitz bei laufendem Betrieb und Aufbau eines neuen Standorts im Nachbarlandkreis Rottweil – stellten hohe Anforderungen an die Mitarbeiter. Als Anerkennung für die guten Leistungen sollen die Beschäftigten im Anschluss an die Dividendenzahlung eine Erfolgsprämie von 4500 Euro pro Mitarbeiter erhalten. Am 31. Dezember 2017 beschäftigte Hermle konzernweit 1086 Personen (Vj. 1018).
Vor dem Hintergrund des wachsenden Bedarfs an Automatisierungslösungen übernahm die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG laut Pressemitteilung rückwirkend zum 1. Januar die restlichen 51 Prozent der Anteile der Hermle-Leibinger Systemtechnik (HLS) GmbH, Gosheim, von den bisherigen Mitgesellschaftern. Damit werde die HLS, an der Hermle bislang zu 49 Prozent beteiligt war, ab 2018 voll in den Konsolidierungskreis des Hermle-Konzerns einbezogen, was sich jedoch nicht wesentlich auf dessen Umsatzund operative Ertragsentwicklung auswirke. Die HLS sei auf individuelle Automatisierungslösungen spezialisiert, die auf Maschinen und Komponenten von Hermle aufsetzen und beschäftigte Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 85 Mitarbeiter. Durch die Komplettübernahme könne Hermle in diesem Bereich flexibler agieren und werde die Palette an konfigurierbaren Automatisierungslösungen weiter ausbauen. Für die Kunden komme es zu keinen Änderungen.