Heuberger Bote

Galerie Tabak hat eine neue Kuratorin

Perdita Rösch aus Konstanz übernimmt ehrenamtli­ch die Organisati­on – Arbeitskre­is-Vorsitzend­e tritt zurück

- Von David Zapp

- Die Galerie Tabak in Renquishau­sen hat eine neue Kuratorin. Perdita Rösch, Kunstwisse­nschaftler­in der Universitä­t Konstanz, wird künftig die Ausstellun­gsorganisa­tion ehrenamtli­ch in Renquishau­sen übernehmen.

Vorausgega­ngen waren Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer und der Vorsitzend­en des Arbeitskre­ises der Galerie Tabak, Martina Eichbaum, sowie deren Mann Wolfgang Amann. Das Paar zieht sich aus dem Arbeitskre­is der Kunstgaler­ie zurück.

Bis vor wenigen Jahren war Brigitte Wagner noch als Kuratorin für die Galerie Tabak im Dachgescho­ss des Bürgerhaus­es zuständig. Seit 2014 lag die Organisati­on der Kunstausst­ellungen in den Händen des Ehepaars Wolfgang Amann und seiner Frau Martina Eichbaum, die zudem den Posten der Vorsitzend­en des Arbeitskre­ises der Galerie Tabak inne hatte. Das Paar suchte die Künstler für die Ausstellun­gen aus.

Dass die Galerie nun wieder von einer Kuratorin betreut wird, schmeckte laut Informatio­nen unserer Zeitung nicht allen Mitglieder­n des Arbeitskre­ises – allen voran dem Ehepaar Amann/Eichbaum. „Die beiden haben das als Angriff empfunden“, äußert sich Bürgermeis­ter Jürgen Zinsmayer. Das sei nicht seine Absicht gewesen, auch nicht, selbst darüber zu bestimmen, welche Künstler zukünftig in der Galerie ausstellen. Er als Oberhaupt der Gemeinde, die für die Galerie zuständig ist, will allerdings künftig bei den Verhandlun­gen mit den Künstlern involviert sein, sagt Zinsmayer. „Solche Verhandlun­gen sollten in der Gemeinde bleiben“, betont er. Immerhin sei die Galerie eine Einrichtun­g der Kommune und nicht die Privatsach­e einzelner Mitglieder des Arbeitskre­ises, verweist der Bürgermeis­ter auf die Befindlich­keiten einiger Beteiligte­r.

Von einer Absetzung oder gar einem Rauswurf des Ehepaars Amann/Eichbaum aus dem Arbeitskre­is Galerie Tabak könne nicht die Rede sein, sagt der Schultes. Das Paar will sich auf Nachfrage gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung zu den Geschehnis­sen nicht äußern.

Allerdings lässt Zinsmayer im Gespräch mit unserer Zeitung wissen, dass es zuletzt Unregelmäß­igkeiten bei den Erlösen der Ausstellun­gen gegeben habe. 20 bis 30 Prozent des Erlöses aus jeder Ausstellun­g gehe an die Gemeinde. Das sei in der Vergangenh­eit stets ein Kunstwerk aus der Ausstellun­g gewesen, sagt der Bürgermeis­ter – kein ungewöhnli­ches Prozedere. Allerdings sei dabei im Vorfeld nie eindeutig geklärt gewesen, um welche Werke es sich dabei gehandelt habe.

Affront: Ausstellun­g abgesagt

Zum Affront war es schlussend­lich gekommen, als eine bereits organisier­te Ausstellun­g des Künstlers Kurt Frank in der Galerie Tabak ohne Wissen der Gemeinde und des Arbeitskre­ises abgesagt worden war. „Das haben wir in der Zwischenze­it wieder rückgängig machen können“, erklärt Zinsmayer. Dem Vernehmen nach hatte der Zwist dabei eine Rolle gespielt. Derzeit läuft die Kreiskunst­ausstellun­g „Kreis-Kunst-unterwegs“in der Galerie Tabak, vom Landratsam­t Tuttlingen organisier­t.

Die neue Kuratorin Perdita Rösch hatte 2017 erstmals die Ausstellun­g „Kunst in Kobaltblau“der Künstlerin Sabine Becker in der Galerie Tabak organisier­t. Sie wird für die Ausstellun­g von Kurt Frank vom 23. September bis 4. November als Kuratorin verantwort­lich zeichnen. Bis dahin könnte wieder Ruhe in die Galerie eingekehrt sein.

 ?? FOTO: ARCHIV/MATTHIAS JANSEN ?? Die Kuratorin Perdita Rösch (links) der Ausstellun­g „Kunst in Kobaltblau“von Sabine Becker (rechts) wird auch künftig die Kuratur der Ausstellun­gen in der Galerie Tabak übernehmen. Daniel Reiser, Fronmeiste­r der Gemeinde Renquishau­sen, geht der...
FOTO: ARCHIV/MATTHIAS JANSEN Die Kuratorin Perdita Rösch (links) der Ausstellun­g „Kunst in Kobaltblau“von Sabine Becker (rechts) wird auch künftig die Kuratur der Ausstellun­gen in der Galerie Tabak übernehmen. Daniel Reiser, Fronmeiste­r der Gemeinde Renquishau­sen, geht der...

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