Die Wabe als Wunderwerk der Natur
Ottmar Frick aus Irndorf spricht vor Bienenfreunde Obere Donau
IRNDORF - Wie wichtig es ist, alte Streuobstbäume stehen zu lassen oder blühende Bäume zu pflanzen, hat der Sachverständige Ottmar Frick aus Irndorf in seinem Referat „Wunderwerk Wabe“im Weinhaus Siber den Imkern vom Heuberg und Donautal als Hilfestellung für das Überleben von Bienen herausgestellt. 2017 sei ein tolles Honigjahr gewesen. „Leider gab es wenig Blütenhonig, dafür hatten wir beim Waldhonig ein Rekordjahr“, sagte Frick.
Zu den vielschichtigen Funktionen einer Wabe nannte der Sachverständige die Themen Schutzraum, Produktionsstätte von Honig, Speicherplatz für Pollen und Honig, Brutstätte für den Nachwuchs, das Telefonfestnetz, den Informationsspeicher, die Staatenflagge und die Verteidigungslinie. „Eine Wabe ist gleichzeitig Skelett, Sinnesorgan, Nervensystem, Gedächtnisspeicher und Immunsystem“, stellte Frick fest.
„Bienenwachs ist ein Naturprodukt und besteht aus über 300 verschiedenen chemischen Verbindungen“, so Frick weiter. Des Weiteren ging der Referent auf die Wachsproduktion, den Wabenbau und die Geometrie der Zellen ein. Um 300 Kilogramm Honig zu erzeugen seien 7,5 Millionen Ausflüge mit 20 Millionen Kilometer Wegstrecke durch die Bienen erforderlich. Abschließend ging Frick noch auf das Thema „Wabe als Reinraum ein“. Die Wabe sei die erste Abwehrfront von Pathogenen (Krankheitskeimen), bilde aus Propolis eine Tapete, Mumifizierung und Abdichtungen. Schließlich sprach der Vortragende die negativen Auswirkungen durch Fremdzugänge wie Pflanzenschutzmittel an. Bienenwachs und Enzyme würden sich verändern.
Der Vorsitzende der Bienenfreunde Obere Donau, Hans-Jörg Ehnle, dankte dem Referenten, der bereits in den vergangenen Jahren über wichtige Entwicklungen rund ums Thema Bienen Beachtung fand. Bürgermeister-Stellvertreter Werner Scheuble meinte in seinem Grußwort, ohne die Bienen würde es viele wichtige Dinge nicht mehr geben. Er ermunterte alle Imker nicht aufzugeben. „Es ist toll, dass es euch Bienenfreunde gibt“, rief Scheuble den Imkern zu.
Zuvor hatte der Vorsitzende die Mitglieder Leonhard Schwanz, Ludwig Graf, Reinhold Siber, Manfred Schwanz und Werner Tribelhorn geehrt. Im Frühjahr planen die Bienenfreunde einen weiteren Vortragsabend zum Thema „Wesensgemäße (nicht konventionelle) Bienenhaltung“.
Am 28. Oktober werden die Imker vom Heuberg und Donautal wieder die Fachmesse in Donaueschingen besuchen. Der Imkerverein mit Sitz in Schwenningen besteht derzeit aus 39 Mitgliedern aus Heinstetten, Hartheim, Glashütte, Irndorf, Hausen im Tal, Langenbrunn und Schwenningen.