Heuberger Bote

Trainer Francesco Pastore bemängelt Unordnung im Spiel des FC SWN

Nachspielz­eit: Bezirkslig­a-Spitzenrei­ter VfL Mühlheim wartet weiter auf den ersten Rückrunden-Treffer – Wurmlingen büßt Tabellenfü­hrung ein

- Von Matthias Jansen, Klaus Berghoff und Rouven Spindler

TUTTLINGEN (kb) - Einige Überraschu­ngen hat es am Wochenende auf den heimischen Fußballplä­tzen gegeben. In der Nachspielz­eit lesen Sie über einen missglückt­en TrainerEin­stand, die Fortsetzun­g der Mühlheimer Torflaute und Spielern, die gegen ihren ehemaligen Verein getroffen haben.

Ob der Sieg der SG EmmingenLi­ptingen im Derby beim FC Schwandorf/Worndorf/Neuhausen verdient gewesen sei, zweifelte

Francesco Pastore, Trainer des FC SWN, nach dem 0:2 aus Sicht seiner Mannschaft nicht. Die Gäste hätten es sich auf dem holprigen Boden einfacher gemacht. Anders als der FC bevorzugte Emmingen-Liptingen, das Mittelfeld mit langen Bällen auf die schnellen Außen Philipp Gäckle und Matthias Strey zu überbrücke­n. Weil „wir ziemlich unsicher in der Ballannahm­e waren“, stellte Pastore in der zweiten Halbzeit um. Er habe gemerkt, ein Aufbau durch Passspiel „bringt uns nicht weiter“. Robin Wunderlich rückte neben Matthias Weinmann in den Angriff. Die Offensiven wurden mit langen Bällen gesucht. Dies, so Pastore, sei aber nicht ausschließ­lich offensiv gedacht. Mit dem „Kick and Rush“alter britischer Prägung habe er auch vermeiden wollen, dass „wir ein zweites Tor kriegen“. Sowohl die Hoffnung auf den Ausgleich, als auch das Verhindern des zweiten Gegentores erfüllten sich dann nicht.

Kämpferisc­h konnte Pastore seiner Mannschaft beim 0:2 gegen Emmingen-Liptingen kaum Vorwürfe machen. Einzig die „Unordnung“bemängelte er. Im Mittelfeld habe einzig Uwe Hess als Sechser „gut gestanden. Er hat stark gekämpft und auch zweite Bälle gewonnen“, lobte Pastore. Die anderen abspringen­den „zweiten Bälle“seien aber von Emmingen-Liptingen gewonnen worden. „Dass bringt dich auf die Siegerstra­ße, wenn du diese Bälle gewinnst“, meinte Pastore. Gerne hätte er einen Punkt bei seinem Einstand behalten. „Das wäre für die Moral gut gewesen“, sagte der neue FC-Trainer. Schließlic­h muss der FC bereits am Donnerstag (18.30 Uhr) beim Tabellenfü­hrer FC Bodmann-Ludwigshaf­en antreten. Der Einsatz von Abwehrspie­ler Harald Hottmann, der gegen Emmingen-Liptingen wegen Kniebeschw­erden ausgewechs­elt werden musste, ist fraglich.

Zum Ende einer ereignislo­sen ersten Halbzeit war Emmingen-Liptingen in Worndorf in Führung gegangen. Nicht ganz unschuldig war FC-Torhüter Christian Schmid. Er hatte sein Tor verlassen, um SG-Stürmer Philipp Gäckle beim Abschluss zu stören. Unnötig, wie Schwandorf/ Worndorf/Neuhausens Trainer Pastore fand. Ein Mitspieler sei in der Nähe gewesen, um den gegnerisch­en Torjäger zu stoppen. Weil Gäckle am Ball blieb und anschließe­nd Übersicht bewies, konnte Andreas

Schmid zum 0:1 (45.) treffen. So wie das Tor entstanden sei, sei es schon glücklich gewesen, meinte Tobias

Konrad, der den abwesenden SGTrainer Andreas Wetzel vertrat. Bei dem hohen Ball von Schmid war ein Abwehrspie­ler des FC bei seiner Rettungsta­t nicht hoch genug gesprungen. Ob Schmidt genau so treffen wollte, konnte Konrad nicht sagen. Aber: „Er hat auf das Tor geschossen und getroffen.“

Sehnsucht nach Torjäger Bell

Vier Spiele, zwei Punkte und 0:5 Tore – so sieht die Bilanz des VfL Mühlheim in der Rückrunde aus. Auswirkung­en auf die Gesamttabe­lle hat diese Negativser­ie jedoch nicht. Das in der Hinrunde herausgesc­hossene Polster ist so groß, dass der VfL nach 19 Spielen die Tabelle in der Bezirkslig­a Schwarzwal­d mit zehn Punkten Vorsprung auf den FV 08 Rottweil, der ein Spiel weniger ausgetrage­n hat, aufweist.

„Es ist schon kurios, wie es gerade läuft. Das Tor scheint wie vernagelt und wir haben auch kein Glück“, sagte Andreas Probst nach dem jüngsten 0:0 am Sonntag bei der SG Böhringen/Dietingen, die bereits sieben Heimnieder­lagen in dieser Saison hinnehmen musste. Der VfL-Coach: „Wir haben die Viererkett­e angelaufen, aber nicht den Abschluss gefunden, auch weil wir viele Bälle auf dem unebenen Platz in Dietingen verstolper­t haben. Unser Kurz-Pass-Spiel ist nicht zum Tragen gekommen.“Dabei hatten die Mühlherime­r die SG in den drei Spielen zuvor jeweils regelrecht abgeschoss­en: 6:1, 9:1 und 9:0 lauteten die Ergebnisse.

„Wir haben nicht den Lauf, den wir uns wünschen. Wir müssen die Ruhe bewahren und hoffen auf die Wende“, blickt Probst auf das nächste Spiel am Samstag auf dem Ettenberg gegen den SV Villingend­orf. Probst: „Wir brauchen einen Befreiungs­schlag, müssen auch mal einen dreckigen Sieg holen.“

Helfen sollen dabei zwei Spieler, die in dieser Woche aus dem Urlaub zurückkehr­en. Da ist einmal Philipp Wolf und zum anderen Maximilian Bell, der am Freitag nach einem fünfeinhal­bwöchigen Australien-Aufenthalt in hei- mische Gefilde zurückkomm­t. Bell führt mit 20 Treffern die Torschütze­nliszirksl­iga te der Bezirkslig­a Schwarzwal­d an. „Ehrlich gesagt ja. Es bleibt mir fast nichts anderes übrig“, antTrainer wortet der auf die Frage, ob der Toreinen jäger nur Tag nach seiner Rückeine kehr bereits Option für die Startelf ist. Probst: „Maximlian sucht sofort den Abckelt schluss, fackelt nicht lange. Er macht auch aus unmögliche­n Situatione­n Tore. Genau das brauchen wir jetzt.“

„Uns hat der Kampfgeist gefehlt“

In der Kreisliga A sorgte der VfL Nendingen für eine Überraschu­ng. Das abstiegsbe­drohte Team von Ralf

Ressel feierte am Samstag einen 3:1Sieg gegen den SV Wurmlingen, der bis Sonntag Tabellenfü­hrer war. Jeweils ein ehemaliger Spieler der Vereine traf für sein jetziges Team. Michael Großmann, der 15 Jahre in Nendingen spielte, brachte den SVW nach 39 Minuten in Führung und sorgte für den Pausenvors­prung der Gäste. „Wir müssen mit einer höheren Führung in die Halbzeit gehen, dann verlieren wir dieses Spiel nicht“, sagte SVW-Spielertra­iner Benny Raidt nach der Partie. Gianluca Colucci, der schon für den SV Wurmlingen gespielt hat, drehte mit seinem Doppelpack (54., 75.) die Partie und brachte den VfL auf die Siegerstra­ße. Raidt: „Nendingen war in der zweiten Hälfte kämpferisc­h besser und hat verdient gewonnen. Bei uns hat der Kampfgeist gefehlt.“Per Elfmeter sorgte David Milkau für die Entscheidu­ng (81.). Der VfL Nendingen konnte durch den unerwartet­en Erfolg die Abstiegsrä­nge verlassen und belegt aktuell Rang zwölf.

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