Betreuer dringend gesucht
Oliver Ehret wird beim Verein für Betreuung zum neuen Beisitzer gewählt
(pm) - Der Verein für Betreuung hat bei der Mitgliederversammlung Oliver Ehret zum neuen Beisitzer an Stelle von Helga Sander gewählt.
Der Vorsitzende des Vereins, Eberhard Fricker, sagte, dass es Hauptaufgabe des Vereins sei, genügend ehrenamtliche Betreuer zu finden. 2017 sei es gelungen, insgesamt zwölf Betreuungen an ehrenamtliche Fremdbetreuer zu vermitteln. Dies bedeute, dass der ehrenamtliche Betreuer die rechtliche Vertretung und somit die Verantwortung für einen Menschen übernimmt, mit dem er nicht verwandt ist. Er regelt im Auftrag des Betreuungsgerichtes die rechtlichen und persönlichen Angelegenheiten zum Wohle des Betroffenen.
Kassierer Thomas Quarleiter berichtete von einem erfreulichen Kassenstand. „Wir konnten das vergangene Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis abschließen“. Gründe dafür seien unter anderem, dass die Betreuervergütungen der hauptamtlichen Mitarbeiter nunmehr vierteljährlich mit dem Betreuungsgericht abgerechnet werden können und somit mehr Liquidität vorhanden sei.
Im Geschäftsbericht bezeichnete Geschäftsführer Theo Schwarz das zurückliegende Jahr als sehr ereignisreich. Zum einen ist der Verein im Oktober in neue Räumlichkeiten in die Bahnhofstraße 101 umgezogen. Außerdem wirkt sich die Notariatsreform zum Anfang des Jahres auch auf die Arbeit des Vereins aus. So würden Betreuungsverfahren nicht mehr so zeitnah wie bisher vom Betreuungsgericht bearbeitet, was bedeute, dass gerade Menschen, die ehrenamtlich als Betreuer tätig sein möchten, sehr lange auf ihre Bestellung warten müssen.
Die hauptamtlichen Mitarbeiter führten im vergangenen Jahr insgesamt 130 Betreuungen durch, was einen leichten Anstieg gegenüber den Vorjahren bedeutet. Deren Tätigkeit besteht in der rechtlichen Vertretung und persönlichen Unterstützung und Hilfestellung für Personen, die aufgrund ihrer körperlichen, psychischen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage sind, ihre persönlichen und finanziellen Angelegenheiten ohne fremde Hilfe zu erledigen.
„Diese hauptamtlichen Betreuungen werden immer schwieriger, weil es sich oft um Personen handelt, die psychisch krank sind und deswegen eine rechtliche Betreuung benötigen.“Die Probleme, die es zu lösen gelte seien häufig sehr komplex und zeitaufwändig. Deshalb wären die hauptamtlichen Betreuer an der Kapazitätsgrenze.
88 ehrenamtliche Betreuer hatten sich dem Verein bis zum Ende des vergangenen Jahres angeschlossen, wobei jeweils die Hälfte Fremdbetreuer und Angehörige sind. Insgesamt führen sie 112 Betreuungen. „Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich dieser ehrenamtlichen Aufgabe stellen“, bemängelte der Geschäftsführer.