Stadtjugendreferat öffnet wieder
Stadtjugendreferat ist nach Umgestaltung seit dieser Woche wieder geöffnet
Nach mehrmonatiger Umgestaltung hofft neue Jugendreferentin auf Andrang.
- Das Spaichinger Stadtjugendreferat ist nach längerer Umbauphase seit dieser Woche wieder geöffnet. Unter Federführung der neuen Stadtjugendreferentin Antje Wiedmann-Bornschein sind die Räume seit Januar umgestaltet worden. „Mit dem großen Run und 100 Gästen rechne ich in dieser Woche nicht“, sagt sie. Die Stadtjugendreferentin setzt auf den Schneeballeffekt.
„Die Räume haben meinen Stempel – die Besucher und ich sollen sich darin wohlfühlen“, sagt WiedmannBornschein. So hat das „Mädchenzimmer“ein völlig neues Outfit bekommen: War die Wand bisher rosa, prangt dort nun großformatig eine Aufnahme der Brooklyn Bridge, hinzu kommen ein neues Sofa und Sitzkissen. Auch der Gruppenraum hat ein neues Sofa. „Einige Möbel sind mit Hilfe des Bauhofs und des Hausmeisters verschoben worden, andere wurden entsorgt.“Fast wie neu wirkt auch die frisch gestrichene Küche, die ebenfalls eine neue Sitzecke mit Tisch bekommen hat.
Die Stadtjugendreferentin scheint glücklich mit den Räumlichkeiten an der Angerstraße – vor allem mit dem Platzangebot im Erdgeschoss. „Man kann die Gruppen entzerren: Die einen können im Gruppenraum Billard spielen, die Mädchen können sich in ihr Zimmer zurückziehen, weitere in der Küche Tee trinken – und, wer will, kann mit mir im Büro quatschen.“Alternativen bieten zudem ein ebenfalls neuer Tischkicker und eine Dartscheibe im Flur. Auch die Lage gefällt Wiedmann-Bornschein, „nah an Innenstadt, Schlüsselwiese und Schulen“. So habe die RupertMayer-Schule mittwochs keine Ganztagsbetreuung; das Jugendreferat hat ab 11. April jeden Mittwoch von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet: „Vielleicht können wir so eine Lücke schließen für Schüler, die eine Anlaufstelle brauchen, wo sie hinkön- nen.“Vorerst sollen die Öffnungszeiten auf den Mittwochnachmittag beschränkt bleiben: „Ich will erst mal sehen, wie es läuft.“
Vor Ort an den Schulen
Seit Anfang Februar ist die neue Ansprechpartnerin der Spaichinger Jugend jede Woche an zwei Schulen: dienstags von 9 bis 13.30 Uhr an der Realschule, donnerstags zu den gleichen Zeiten am Gymnasium. „Ich möchte nicht das Feld Schulsozialarbeit übernehmen, sondern sehe mich in der Feuerwehrfunktion, um Einzelfälle aufzufangen.“Einige Mobbingopfer seien bei ihr gewesen, Streitereien galt es zu schlichten. „Ich versuche, die Prozesse zu moderieren – auflösen sollen diese die Kinder.“
Positive Begleiterscheinung für sie sei, dass sie an den Schulen junge Spaichinger kennenlerne. Sie habe auch Treffpunkte für junge Leute in der Stadt angesteuert wie die Schlüsselwiese. „Aber im Winter tummelt sich da nicht viel.“Auch im Café Herzlich sei sie gewesen, um sich mit jungen behinderten Menschen zu treffen. „Die hätte ich auch gerne hier.“Auch die Berufsberatung habe sie kontaktiert. „Ich brauche viele Kooperationen, damit ich weiß, was andere machen.“Vorstellen kann sie sich zum Beispiel das Trainieren von Bewerbungsgesprächen mit einem Coach vom Arbeitsamt im Besprechungszimmer des Stadtjugendreferats. Mädchen an den Schulen habe sie gefragt, welche Angebote sie sich wünschten. „Einige wollten einen Spa-Tag mit Schönheitstipps, eine meinte, dass sie eine Treffmöglichkeit ohne Konsumzwang toll fände.“
„Meine Aufgabe ist es, den Jugendlichen durch die Öffnungszeiten Kontinuität zu bieten – dann ist es ein offener Treff“, sagt Antje Wiedmann-Bornschein. Sie geht davon aus, dass vor allem Gruppen wie Cliquen die Einrichtung als festen Anlaufpunkt sehen werden, weniger Einzelpersonen. Und sie setzt auf einen Schneeballeffekt: „Der eine macht hier eine gute Erfahrung und bringt beim nächsten Mal seinen Freund mit zum Billardspielen.“