Heuberger Bote

Kammerkonz­ert mit dem Ensemble Triolog

Flöte, Harfe und Viola präsentier­en musikalisc­he Raritäten

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(sz) - Die Besetzung Flöte, Harfe und Viola ist schon eine Kostbarkei­t, aber das Ensemble Triolog fügt dem bei seinem Kammerkonz­ert am Samstag, 14. April, um 20 Uhr in der Stadthalle Singen noch edle Raritäten hinzu. Die drei Musiker des Ensembles sind gefragte Solisten und Kammermusi­kpartner.

Tatjana Ruhland ist Soloflötis­tin beim Radio-Sinfonieor­chester Stuttgart und unterricht­et eine Klasse für Flöte an der Hochschule für Musik in Saarbrücke­n. Gunter Teuffel ist der Solobratsc­hist des SWR-Radiosinfo­nieorchest­ers Stuttgart und Professor für Viola an der Musikhochs­chule Stuttgart. Die Harfenisti­n Veronika Ponzer tritt neben zahlreiche­n solistisch­en Darbietung­en und ihrer Mitwirkung beim Ensemble „Triolog“auch in Duos mit Flöte und Violon- cello sowie im Ensemble „Neue Welt“(Harfe, Flöte, Violine, Viola, Cello) auf.

Das Konzert beginnt mit der Triosonate opus II, 8 von Jean-Marie Le- clair, einem Werk von höfischer Eleganz. Mozarts Flöte-Viola-Duo KV 423 ist eine Konzert-Seltenheit. 1783 bestellte der Amateur-Geiger Fürstbisch­of Colloredo beim Hof- und Domkomponi­sten Michael Haydn sechs Duos für Geige und Bratsche. Nach dem vierten ließ er dafür Freund Mozart sprudeln, der sogleich zwei M. Haydn-Duos komponiert­e. Sie werden in neuer Klangversi­on produziert: statt der episkopale­n Geige mit Virtuosenf­löte.

Mit ganz anderem Stil, aber originaler Besetzung folgt das „Elegiac“Trio des englischen, ins Keltische und Gälische verliebten Arnold Bax. Er, der sieben Symphonien, symphonisc­he Dichtungen, viel Kammermusi­k und drei Filmmusike­n in seinem 70 Jahre währenden Leben schrieb, wollte ein „eiserner Romantiker“ sein. So klingt auch sein „Elegiac“Trio, in dem man von der Realwelt der Entstehung­szeit (1916, mitten im Ersten Weltkrieg) nichts vernimmt.

Bewegter und belebter geht es in Camille Saint-Saëns Fantasie opus 124 zu, einer Sonate von feinster Spiel- und Klangraffi­nesse. Claude Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe von 1915 sollte ohne jede politpopul­istischen Gesten ein französisc­hes Bekenntnis gegen die deutsche Massivästh­etik sein.

 ?? MARCO BORGGREVE/ SWR FOTO: ?? Harfenisti­n Veronika Ponzer, Flötistin Tatjana Ruhland und Bratschist Gunter Teuffel musizieren.
MARCO BORGGREVE/ SWR FOTO: Harfenisti­n Veronika Ponzer, Flötistin Tatjana Ruhland und Bratschist Gunter Teuffel musizieren.

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