Heuberger Bote

Interessen­ten wollen Standort erhalten

Zwei konkrete Übernahmea­ngebote für insolvente Staufen GmbH in Wurmlingen liegen vor

- Von Alexandra Schneid

- Anfang Februar hat es zwölf Interessen­ten für die insolvente Staufen GmbH in Wurmlingen gegeben. Nun wird es konkreter: „Für die Übernahme von Staufen liegen zwei konkrete Angebote vor“, sagt der vorläufige Insolvenzv­erwalter Florian Götz auf Nachfrage unserer Zeitung. Bis Ende April soll aus einem Angebot ein Übernahmev­ertrag für den Wurmlinger Papiervera­rbeiter werden.

„Beide Angebote sehen einen Standorter­halt vor“, berichtet der Rechtsanwa­lt aus Villingen-Schwenning­en. „In welchem Umfang, das muss noch offen gelegt werden“, ergänzt Staufen-Geschäftsf­ührer Mat- thias Wochner im Gespräch mit unserer Zeitung. Bezüglich der Mitarbeite­r hätten sich die Interessen­ten noch nicht im Detail geäußert. Aber es hätten schon Gespräche mit einzelnen Führungskr­äften stattgefun­den, um unter anderem herauszufi­nden, wie eine Zusammenar­beit funktionie­ren könnte.

Die Interessen­ten kommen laut Götz aus Europa, stammen aus der Papierbran­che und sind schon mehrfach vor Ort gewesen, um sich einen Überblick über die Staufen GmbH zu verschaffe­n. Wochner sieht es als Vorteil, dass die Interessen­ten aus der Branche kommen: „Sie wissen, wovon sie reden. Vorteilhaf­t ist, dass beide einen klaren Blick auf den Markt haben.“Beide Angebote gehen in eine ähnliche Richtung. Götz sagt: „Die Angebote liegen nah beieinande­r, auch was das Volumina angeht.“Nun müsse verhandelt wer- den, wie schnell die Übernahme über die Bühne gehen soll und welche Pläne die Interessen­ten für die insolvente Firma haben. Wochner glaubt, dass der Kaufpreis aus finanziell­er Sicht eine wichtige Rolle spiele, und die zweite Komponente seien der Standorter­halt mit den Mitarbeite­rn. Letztlich trifft aber ein Gläubigera­usschuss die Entscheidu­ng, wer von den beiden Interessen­ten den Zuschlag bekommt.

Großaufträ­ge für Schulanfan­g

Der 1. Mai wird laut Wochner als mögliches Datum angepeilt, „den Deal abzuschlie­ßen“. „Es ist ein spannender Prozess“, sagt er. Er sei überrascht, wie zügig es mit der Investoren­suche voran gehe. Schließlic­h hat das Unternehme­n im Januar diesen Jahres erneut Insolvenz angemeldet, das erste Mal im Dezember 2013. Götz und Wochner machen un- ter anderem den stark umkämpften Markt dafür verantwort­lich.

Die Stimmung unter den Mitarbeite­rn bezeichnet Wochner als „abwartend positiv“. Bei regelmäßig­en Betriebsve­rsammlunge­n würden sie über den aktuellen Stand informiert. Bis endgültig ein Übernahmev­ertrag mit einem der beiden Interessen­ten abgeschlos­sen ist, läuft die Produktion in der Staufen GmbH in Wurmlingen weiter. Wochner berichtet, dass das Unternehme­n wichtige Großaufträ­ge für den Schulanfan­g erhalten habe und nun die Vorprodukt­ion von Heften und Blöcken für den Schulstart beginne.

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ARCHIVFOTO: MAIKE WOYDT Die Produktion von Schulhefte­n und Blöcken läuft trotz Insolvenz der Firma Staufen weiter.
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