Heuberger Bote

Gerstner und Leibinger zum VfL Mühlheim

Fußball: SV Gosheim bleibt erfolgreic­hstes Rückrunden­team – Tasdemirci ist enttäuscht

- Von Klaus Berghoff und Roland Habel

TUTTLINGEN/GOSHEIM - In der Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d hat der SV Gosheim zwei Tage nach dem 3:1-Sieg beim SC 04 Tuttlingen am Ostermonta­g beim 2:2 in Bochingen zwar die ersten Punkte in der Rückrunde eingebüßt, führt aber immer noch die Tabelle der zweiten Saisonhälf­te an. In der Nachspielz­eit lesen Sie außerdem, dass der SV Gosheim mit Markus Gerstner, Andreas Leibinger (beide zum VfL Mühlheim) und Patrick Hermle (zum SSC Tübingen) nach der Saison drei wichtige Spieler verliert und dass Patrick Schneider den 32 000. Treffer der Bezirkslig­a erzielt hat.

Beim 3:1-Erfolg in Tuttlingen am Karsamstag zeigten die Gosheimer vor allem in der Defensive eine starke Leistung. „Wir sind mit dem momentanen Verlauf sehr zufrieden“, freute sich Markus Federle nach den drei Punkten bei den Donaustädt­ern. „Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen, hatten nur bei Standards einige Probleme“, meinte der Coach. Federle: „Wir haben nach vorne zwar nicht brilliert, aber unsere Situatione­n in der Offensive gehabt und dann auch unsere Tore gemacht.“

Die Gosheimer waren bei ihren Angriffen wesentlich zielstrebi­ger und im Abschluss konsequent­er. „Wir haben genau zu den richtigen Zeitpunkte­n unsere Tore erzielt“, sagte Federle. Nach der 1:0-Halbzeitfü­hrung des SVG hatten die Tuttlinger zu Beginn der zweiten 45 Minuten ihre besten Offensiv-Aktionen, kamen aber nicht zum Abschluss. In dieser Phase versetzte Sebastian

Nann mit seinem zweiten Tor zum 2:0 den Gastgebern einen Dämpfer. Die Tuttlinger brauchten ein Elfmeterge­schenk des nicht immer überzeugen­den jungen Schiedsric­hters Tobias Neu

mann aus Rottweil, um in der 69. Minute zum 1:2-Anschlusst­reffer zu kommen. „Das war ein unfassbare­r Elfmeter gegen uns“, sagte Federle. „Wenn das Spiel noch 2:2 ausgeht, würde ich mich verschauke­lt vorkommen. So einen Elfmeter kann man nicht geben.“Zehn Minuten später sorgte dann Andreas Leibinger mit dem Tor zum 3:1 für die Entscheidu­ng. „Mit unserem dritten Tor war der Widerstand der Tuttlinger gebrochen, sonst wäre es wohl zu einer heißen Schlusspha­se gekommen“, meinte der Gosheimer Trainer nach dem Spiel. Sein Gegenüber Ertan Tasdemirci war nach der Partie bedient: „Wir haben nicht das gezeigt, was wir uns vorgenomme­n haben. Wir sind nicht so in die Zweikämpfe gekommen, Gosheim war aggressive­r. Das erste Gegentor aus 40 Metern, als wir uns weggeduckt haben, hat uns etwas die Motivation geraubt.“Die Tuttlinger konnten spielerisc­h nicht überzeugen und sich kaum eine Torchance erspielen. Der Gosheimer Torhüter Markus Gerstner war kaum einmal ernsthaft gefordert. Tasdemirci: „Gosheim hatte sicher nicht mehr Chancen als wir, hatte aber im Angriff die Qualität, Tore zu machen. Die Gosheimer waren effektiver.“Die Tuttlinger kommen als Tabellendr­itter in den bisherigen neun Heimspiele­n erst auf neun erzielte Treffer. Am Samstag in Tuttlingen trug Michael Schnee zum zweiten Mal das Gosheimer Trikot. Nach einem 20-minütigen Einsatz im Spiel zuvor, musste der frühere langjährig­e Spielertra­iner des FC Frittlinge­n diesmal 90 Minuten ran. Federle: „Eigentlich war er als Ersatzspie­ler vorgesehen. Doch da Patrick Hermle vor dem Spiel über Migräne klagte, musste er von Beginn an ran.“Schnee bot eine gute Leistung. Mit seiner Routine traf der noch in diesem Monat 40 Jahre alt werdende Fußballer immer die richtigen Entscheidu­ngen. Federle: „Er hat seine Zweikämpfe gewonnen und stellt auf dem Platz etwas dar.“Schnee wohnt in Denkingen. Er trainiert jedoch eine Jugendmann­schaft in Gosheim, sein Sohn spielt dort in der Jugend. Patrick Hermle nach Tübingen Für die kommende Saison kündigt sich beim SV Gosheim ein personelle­r Umbruch an. Torhüter Markus

Gerstner und Stürmer Andreas Leibinger wechseln zum wahrschein­lichen Landesliga-Aufsteiger VfL

Mühlheim. „Das ist sicher“bestätigte Federle. „Mit Michael Mayer haben wir einen Torhüter, der mit Markus Gerstner auf Augenhöhe ist, da haben wir kein Problem. Aber Andi Leibinger im Feld bekommen wir nicht ersetzt“, sagt der Coach und ergänzt: „Er muss das jetzt aus sportliche­n Gründen probieren. Da er viele Positionen spielen kann, wird er sich in Mühlheim auch durchsetze­n.“Mit neun Treffern ist der 22jährige Leibinger in der laufenden Saison der erfolgreic­hste Gosheimer Stürmer. Gerstner hat bereits früher mehrere Jahre beim VfL Mühlheim das Tor gehütet. Mit seiner Erfahrung kann der bald 34-Jährige ein guter Rückhalt für die Ettenberg-Elf sein.

Mit Patrick Hermle verlieren die Gosheimer einen weiteren Spieler. „Auch sein Abgang tut uns richtig weh“, sagt Federle. Patrick Hermle studiert in Tübingen und schließt sich dort dem SSC an. Der SSC Tü

bingen führt nach 19 Spielen mit 46 Punkten die Tabelle der Bezirkslig­a Alb vor der TuS Metzingen (20 Spiele/43 Punkte) an. Außerdem steht hinter der sportliche­n Zukunft von

Patrick Decker, der an Arthrose in der Hüfte leidet, ein Fragezeich­en.

Ein Wechsel deutet sich auch auf der Position des Trainers an. „Es ist nicht die erste Option, dass ich weitermach­e“, sagt Federle. „Durch die Abgänge ist es der Wunsch des Vereins, einen Spielertra­iner zu verpflicht­en. Wenn wir einen geeigneten Spielertra­iner finden, im richtigen Alter und mit dem fußballeri­schen Können, dann müssen wir das auch machen.“Dem Vernehmen nach sind die Gosheimer mit einem Kandidaten in guten Gesprächen. 32 000. Bezirkslig­a-Tor Patrick Schneider vom SC Wellending­en hat am Ostersamst­ag den 32 000. Treffer in der Geschichte der

Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d

(seit der Saison 1978/79) erzielt. Schneider war mit seinem neunten Saisontor in der 37. Minute Wellending­ens Torschütze zum 2:0 (Endstand 2:2) gegen die SG Böhringen/ Dietingen. Das Bezirkslig­a-Tor Nummer 31 999 markierte Sören Lurz vom Tabellenfü­hrer VfL Mühlheim zum 2:0-Zwischenst­and (Endergebni­s 6:1) gegen den SV Villingend­orf. Auch Treffer Nummer 32 001 geht aufs Konto eines Spielers aus dem Kreis Tuttlingen: Emanuel Alexi (SpVgg Trossingen) zum 3:1 (Endstand 4:1) gegen die SG Aichhalden/ Rötenberg.

Insgesamt fielen am 21. Bezirkslig­a-Spieltag, einschließ­lich der Donnerstag­s-Partie Fatihspor Spaichinge­n – SV Zimmern II (0:10), 40 Tore. Das entspricht einem Schnitt von fünf Treffern pro Partie. Saisonreko­rd sind allerdings weiterhin die 43 Treffer vom achten Spieltag (Schnitt 5,38); auch der zwölfte Spieltag verlief mit 42 Treffern (Schnitt 5,25) noch torreicher. Minusrekor­d für einen kompletten Spieltag sind die 20 Tore (Schnitt 2,5) vom 20. Spieltag am 24./25. März. Insgesamt fielen in der laufenden Bezirkslig­a-Saison bisher 630 Tore (Schnitt 3,96).

 ?? FOTO: HKB ?? Andreas Leibinger ( rechts), der hier das 3: 1 für den SV Gosheim beim SC 04 Tuttlingen erzielt, trägt in der kommenden Saison das Trikot des VfL Mühlheim.
FOTO: HKB Andreas Leibinger ( rechts), der hier das 3: 1 für den SV Gosheim beim SC 04 Tuttlingen erzielt, trägt in der kommenden Saison das Trikot des VfL Mühlheim.
 ?? FOTO: HKB ?? Torhüter Markus Gerstner kehrt im Sommer vom SV Gosheim zum VfL Mühlheim zurück, für den er bereits zwischen 2008 und 2014 gespielt hat.
FOTO: HKB Torhüter Markus Gerstner kehrt im Sommer vom SV Gosheim zum VfL Mühlheim zurück, für den er bereits zwischen 2008 und 2014 gespielt hat.
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