Heuberger Bote

Weltklasse-Gitarrist spielt bei Festival „Gitarrophi­lia“

Ricardo Gallén und die Russische Kammerphil­harmonie musizieren

-

(sz) - Ein Programm voller Höhepunkte gibt es am Donnerstag, 19. April um 20 Uhr in Trossingen: Mozarts Sinfonie Nr. 40 in gmoll, Mendelssoh­ns Sinfonie Nr. 4 die „Italienisc­he“, Konzert für Gitarre und Orchester D-Dur von Vivaldi und schließlic­h Rodrigos „Concerto de Aranjuez“. Als Solist konnte der Gitarrist Ricardo Gallén verpflicht­et werden, begleitet von der Russischen Kammerphil­harmonie St. Petersburg, Leitung von Juri Gilbo.

Juri Gilbo und Ricardo Gallén arbeiten das erste Mal zusammen, schnell wurden sie sich einig: Es sollte nicht nur ein einziges Werk für Gitarre und Orchester am Abend erklingen, und so wurden zwei fulminante Konzerte ausgewählt: Das Konzert für Gitarre und Orchester D-Dur von Antonio Lucio Vivaldi und von Joaquín Rodrigo das berühmte „Concerto Aranjuez“. Damit nicht genug:, mit W.A. Mozarts Sinfonie Nr. 40 g-moll und Felix Mendelssoh­n Bartholdys Sinfonie Nr. 4, die „Italienisc­he“, wurden die GitarrenKo­nzerte mit zwei Hits der musikalisc­hen Welt-Literatur eingerahmt.

Felix Mendelssoh­n Bartholdys Sinfonie Nr. 4 macht den Anfang: Der Komponist reiste von 1830 an zwei Jahre durch Italien, als Reiseführe­r diente Goethes „Italienisc­he Reise“. Unter den vielfältig­en Eindrücken begann er, das Werk zu schreiben, das 1833 in Berlin vollendet wurde und am 13. Mai 1833 – also vor genau 185 Jahren – in London mit riesigem Erfolg uraufgefüh­rt wurde.

Antonio Vivaldi ist einer der fasziniere­ndsten Komponiste­n des Spätbarock­s: zunächst zum Geistliche­n geweiht, ließ der wegen seiner Haarfarbe „rote Priester“genannte Komponist sein Priesteram­t ruhen und widmete sich ganz dem Konzertleb­en. Nach dem Tod geriet sein Wirken in Vergessenh­eit – bis man 1925 in einem früheren Mädchen-Internat 300 seiner einst 500 Werke fand. Das Gitarrenko­nzert in D-Dur gehört zu dem Schönsten, was die Barocklite­ratur für das Instrument hinterlass­en hat.

Wolfgang Amadeus Mozart, schon als Wunderkind durch ganz Europa gereist, vollendete seine 40. Sinfonie in g-moll vermutlich am 25. Juli 1788. Die Uraufführu­ng misslang wegen der schlechten Vorbereitu­ng des Orchesters, Mozart soll sogar den Raum verlassen haben. Nach einer Umarbeitun­g wurde sie zu einem der meistgespi­elten Werke überhaupt: es existieren mindestens drei Pop-Versionen, ungeachtet der unzähligen Einsätze als Filmmusik.

Joaquín Rodrigo hat mit seinem „Concerto de Aranjuez” einen Evergreen der Gitarren-Literatur geschriebe­n. Wie oft der zweite, langsame Satz wohl weltweit erklungen sein mag? Der Solist des Abends, Ricardo Gallén, ist mit seiner eigenen Interpreta­tion internatio­nal hoch gelobt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany