Denkfehler im Konzept
Dass das neue Hotel „Aurelia“kein Selbstläufer wird, war von Anfang an klar. Aldingen mit seiner Zwischenlage ist nun mal kein Ort, der Touristen anzieht. Insofern barg die Standortanalyse der inzwischen nach nicht mal einem Jahr gegangenen ersten Geschäftsführerin viele Risiken: Sie schielte nämlich neben Businessgästen auch auf Feriengäste und liebäugelte mit der Erreichbarkeit von Bodensee und angrenzenden Ländern.
Mal ehrlich: Wer in der Schweiz Skilaufen will, wird wohl kaum ein Hotel in Aldingen beziehen, auch wenn dies kostengünstiger sein mag als die Herbergen der Eidgenossen. Da war von vornherein ein Denkfehler im Konzept. Nur logisch, dass es, auch aus anderen Gründen, inzwischen einen Führungswechsel gegeben hat.
Die neue Hoteldirektorin scheint realistischer: Statt in die Ferne zu schweifen will sie Kontakte knüpfen zu hiesigen Naherholungsgebieten, um Pakete zu schnüren für etwaige Wochenendgäste. Deren Zahl soll peu à peu ausgebaut werden – wobei die Geschäftskunden das erste Standbein bleiben. Die Übernachtungszahlen stabilisieren sich inzwischen auf, allerdings weiterhin ausbaufähigem Niveau. Dass das mit viel Geld in der Aldinger Ortsmitte errichtete Hotel wieder schließen muss, ist deshalb mittelfristig nicht zu befürchten.