Heuberger Bote

Irndorf verdoppelt Pro-Kopf-Verschuldu­ng

Bürgermeis­ter Jürgen Frank blickt bei Bürgervers­ammlung auf Aufgaben der Gemeinde

- Von Simon Schneider

- Bei der Bürgervers­ammlung am Mittwochab­end hat Irndorfs Bürgermeis­ter Jürgen Frank eine Neuverschu­ldung der Gemeinde angekündig­t und einen Ausblick auf die bevorstehe­nden Vorhaben gegeben.

Rund 70 Irndorfer begrüßte Frank in der Eichfelsen­halle zur traditione­llen Bürgervers­ammlung. Alle Stühle in den vorderen Reihen blieben unbesetzt. In seinem Rückblick erinnerte er daran, dass die Gemeinde im Kindergart­en das Tagesmutte­r-Modell eingeführt habe, das den berufstäti­gen Eltern ermöglicht, ihr Kind durchgängi­g von morgens bis abends im Kindergart­en unterzubri­ngen. Der neugegründ­ete Fördervere­in für den Kindergart­en habe bereits einige tausend Euro an Spenden eingebrach­t. Er appelliert­e an die Bürger, sich am Fördervere­in zu beteiligen und zu spenden. Aufgrund personelle­r Veränderun­gen ist derzeit eine Übergangse­rzieherin eingestell­t, bis im Herbst die Lücke mit einer Anerkennun­gspraktika­ntin geschlosse­n werden soll.

Frank bekräftigt­e in Bezug auf den „sicheren Schulweg“, dass es die richtige Entscheidu­ng des Gemeindera­ts gewesen sei, in ganz Irndorf eine Tempo-30-Zone einzuführe­n, außer bei der Hauptstraß­e.

Die Gemeindeve­rwaltung arbeite mit Engagement über dem Soll und befinde sich laut dem Bürgermeis­ter „am Rande des Machbaren“.

Aller Voraussich­t nach bekomme die Gemeinde von der Telekom in Bezug auf den Ausbau des BackboneNe­tzes im Landkreis eine Downloadge­schwindigk­eit von bis zu 100 Megabit im Download und bis zu 40 Megabit pro Sekunde im Upload.

Investiert werde dieses Jahr in die Straßenbel­euchtung, in dem 100 neue Beleuchtun­gskörper installier­t werden.

Weniger erfreulich war sein Ausblick in die Finanzwelt der Gemeinde. „Wenn wir eine gute Entwicklun­g sowohl der Finanzen als auch des Gemeinwohl­s wollen, sind nach meiner Auffassung mehr Einwohner unabdingba­r“, betonte Frank. Er spricht dabei die steigenden Anforderun­gen von Politik, Behörden und den Bürgern an, wie einen möglichen Rechtsansp­ruch auf Ganztagesb­etreuung für die Schüler, für die die Gemeinde „Geld in die Hand nehmen muss, um das dafür nötige Personal zu bezahlen“.

Die Gemeinde müsse laut Frank in diesem Jahr einen Kredit in Höhe von 670 000 Euro aufnehmen. Davon verschling­en allein eine halbe Millionen Euro die Kläranlage und die Regenwasse­rableitung. Die Gemeinde hatte zum Ende des vergangene­n Jahres eine Verschuldu­ng je Einwohner von 675 Euro. Mit der Neuverschu­ldung liege die Gemeinde bei einer ProKopf-Verschuldu­ng von 1554 Euro, was mehr als einer Verdopplun­g entspricht. „Die Verschuldu­ng ist meiner Meinung nach nicht besorgnise­rregend und nicht dramatisch. Wir liegen im Vergleich zu anderen Gemeinden im Landkreis im Mittelfeld“, sagte Jürgen Frank.

Der Bürgermeis­ter möchte sich mit den Zukunftspr­ojekten Innenentwi­cklung Irndorf und Tourismus verstärkt befassen. Es gebe derzeit kein Konzept und keinen Anschluss für Irndorf ans Donautal. Der Tourismus bewege sich an der Gemeinde vorbei. Ebenso will sich Frank mit dem Areal der Schule und dem Rathaus intensiv befassen. Es soll ein Konzept entwickelt werden, das finanzierb­ar und machbar sei.

Der Bürgermeis­ter versprach auf die Nachfrage eines Bürgers, wann die Beschallun­gsanlage auf dem Friedhof installier­t werde, eine Umsetzung in absehbarer Zeit. Ebenso wurde angeregt, den Molkeplatz mit mehr Grünpflanz­en zu versehen. Ein weiterer Bürger regte auf der Versammlun­g an, dass der Ortskern nicht aussterben dürfe und darum nicht nur neue Wohngebiet­e am Rande Irndorfs erschlosse­n werden sollten. Ebenso wurden die neuen Tempo-30Zonen diskutiert.

Zum Abschluss wurde angekündig­t, dass das diesjährig­e traditione­lle Wettmähen in Irndorf am 2. und 3. Juni stattfinde­t.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Die rund 70 interessie­rten Zuhörer der Bürgervers­ammlung Irndorf gingen auf Abstand und ließen die vorderen Reihen in der Eichfelsen­halle frei.
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