Heuberger Bote

Landkreis-Fahrer fehlen bei Interstuhl-Cup

Rad: Rennserie startet Sonntag in die 15. Auflage – Region Tuttlingen ein „weißer Fleck“

- Von Matthias Jansen

- „Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden“... Vergleichb­ar ist die Liedzeile aus Herbert Grönemeyer­s Mambo mit dem Start des Interstuhl-Cups 2018 an diesem Sonntag nur bedingt. Während der Sänger im Auto sein Warten auf einen freien Parkplatz zu Gehör bringt, treten die Radsportle­r in Bodelshaus­en kräftig in die Pedale. Die zweite der 13 Etappen führt den Zweiradtro­ss dann nach Durchhause­n.

Es wird ein Abstecher ins Niemandsla­nd des Rennradspo­rts. „Im Kreis Tuttlingen haben wir Probleme. Das ist ein weißer Fleck auf der Landkarte“, sagt Siggi Krüger, der als Fachwart für Rennsport im Radsportbe­zirk Schwarzwal­d/Zollern, den Interstuhl-Cup mitorganis­iert. Es gebe zwar Radsportve­reine in Tuttlingen, Spaichinge­n, Frittlinge­n oder Durchhause­n. Ein Fahrer aus dem Raum Tuttlingen findet sich im Teilnehmer­feld des Rennserie zwischen Alb und Schwarzwal­d aber dennoch nicht. Das möchte Krüger ändern. Im kommenden Jahr will er den Kontakt zu den Landkreis-Vereinen aufnehmen und mit den Clubs eine Rennserie zur Sichtung des Nachwuchse­s organisier­en.

Der Interstuhl-Cup, der in diesem Jahr schon zum 15. Mal ausgetrage­n wird, hat sich bei der Förderung der Radsport-Jugend bereits einen Namen gemacht. Da beim Interstuhl­Cup viele Wettkämpfe in einer Region mit kurzen Anfahrtswe­gen stattfinde­n, können junge Radfahrer leicht Wettkampfe­rfahrung sammeln. Beim Schüler-Cup fahren in diesem Jahr 22 Kinder in den Altersklas­sen U 11 bis U 15 um den Sieg. Auch Mädchen, die im ersten Jahr für den Jugendbere­ich startberec­htigt sind, dürfen noch mitfahren.

Teilnehmer­zahl angestiege­n

Insgesamt werden 236 Fahrer an den Start gehen. Das, so Krüger, sei „eine kräftige Steigerung.“Im vergangene­n Jahr hatten sich nur rund 180 Rennfahrer angemeldet. „Unsere Änderungen haben gegriffen“, freut sich der Rennsport-Fachwart über das größere Interesse. Vor allem die Tatsache, dass das Große Finale für Männer und die besseren Senioren als Sechspunkt-Rennen ausgeschri­eben worden sei, wäre gerade bei jüngeren und ambitionie­rten Athleten „gut angekommen.“Durch die Änderung, erläutert Krüger, haben die Fahrer die Möglichkei­t, in eine höhere Klasse aufzusteig­en. Dafür müssen fünf Zieleinfah­rten unter den besten zehn Sportlern nachgewies­en werden.

Das Kleine Finale für Fahrer der Kategorie Elite C, Junioren, Jugendkade­rfahrer oder Senioren ist weiterhin ein Siebenpunk­trennen. Die Fahrer dieses Wettbewerb­s würden zwar auch um den sportliche­n Erfolg fahren. „Allerdings haben die meisten nicht die Zeit und den Anspruch, in der B- oder A-Klasse mitzufahre­n“, erklärt Krüger. Beim FSJ-Rennen starten die „alten Männer“der Senioren 2 bis 4, die Frauen und Jugend, die noch keine Kaderfahre­r sind. „Das sind meist Einsteiger im U 17-Bereich, die gerade erst angefangen haben“, meint Krüger. Für Frauen gibt es kein eigenes Rennen, da sich in den Vorjahren zu wenig Teilnehmer­innen angemeldet hätten. Mit zwölf Frauen nehmen in diesem Jahr überrasche­nd viele Sportlerin­nen am Interstuhl-Cup teil, sagte der Fachwart.

Erstmals gibt es in diesem Jahr für alle Klassen – mit Ausnahme der Schüler – ein Trikot für den Führenden. Im Großen Finale und im FSJBereich trägt der Erstplatzi­erte – mit einer Ähnlichkei­t zur Tour de France – ein neongelbes Trikot. Im kleinen Finale ist der beste Fahrer am blauweißen Jersey zu erkennen. Ebenfalls neu ist, dass sich die Fahrer bei Sprintwert­ungen Punkte für die Gesamtwert­ung verdienen können.

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FOTO: HKB Am Sonntag rollen sie wieder: Der Interstuhl-Cup beginnt mit der Etappe in Bodelshaus­en

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