Heuberger Bote

Skandale von ganz oben

- Von Jürgen Schattmann j.schattmann@schwaebisc­he.de

Zuerst der Radsport-Weltverban­d in der Causa Lance Armstrong, dann die FIFA-Fußballer um Sepp Blatter, für die Korruption eine Art Freizeitbe­schäftigun­g war, schließlic­h der Leichtathl­etik-Weltverban­d, der sich von jedem schmieren ließ, der nicht bei drei auf dem Baum war, und nun der BiathlonWe­ltverband, der gedopte Russen schützt gegen Geld: Wer den Sport vor Korruption und Doping bewahren will, das beweist die jüngste Vergangenh­eit, der muss zumeist ganz oben nach den Ursachen suchen. Bei den Machthaben­den, die alles tun, alles Negative verschleie­rn, um im Sonnenlich­t dazustehen und Geld zu hamstern für ein feudales Leben.

Was sich gerade im Biathlon abspielt, hat eine doppelt pikante Note, die das selbst im Zwielicht befindlich­e IOC erneut unter Druck setzt. Offenbar taten die Russen vor, bei und nach der WM 2017 alles, um nach dem WADABerich­t über ihr kollektive­s Staatsdopi­ng in Sotschi weitere Skandale und ihren Komplettau­sschluss bei den Spielen in Südkorea zu vermeiden, sie machten vor Bestechung nicht halt. Bloß: Gedopt haben sie eben weiter – und vermutlich immer noch auf Befehl von ganz oben.

Dass Anders Besseberg und Nicole Resch, zwei Führungskr­äfte aus den angebliche­n AntiDoping-Nationen Norwegen und Deutschlan­d, da tatkräftig mitspielte­n, lässt aufhorchen. Deckt da jedes Land das andere, um selbst nicht in die Bredoullie zu kommen? Oder handelt es um Fälle persönlich­er Bereicheru­ng? Staatsanwä­lte und Gerichte werden es – hoffentlic­h – aufklären und einen interessan­ten Einblick geben, wie unfair er doch geworden ist, der Leistungss­port.

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