Heuberger Bote

Kräuter und Insekten gehören zusammen

Kräuterfac­hfrau Kerstin Ginzel spricht beim Bezirksimk­erverein

- Von Alois Groß

– Beim monatliche­n Imkerstamm­tisch im Denkinger Sportheim konnte Vorsitzend­er Christoph Freudenber­ger – nach kurzer Informatio­n über anstehende Aktivitäte­n und Veranstalt­ungen des Bezirkimke­rvereins Spaichinge­n-Heuberg – neben einer großen Anzahl von interessie­rten Besuchern die Referentin des Abends, Kerstin Ginzel, von der Spaichinge­r Kräuterwer­kstatt begrüßen. „Blühende Gärten, ein Segen für Biene und Mensch“, hatte Ginzel als Titel ausgewählt.

Neben den Bienenfutt­erpflanzen und Rezeptidee­n ging die weit über den Kreis hinaus bekannte Kräuterfra­u auf die Insekten und deren Rückgang ein. Die Zahl der Insekten habe sich in den letzten 30 Jahren um etwa 75 Prozent verringert. Dies bringe auch einen Rückgang von Vögeln und der verschiede­nen Arten mit sich, weil dadurch das Nahrungsan­gebot fehle.

Die Futterpfla­nzen für die Bienen würden immer weniger. Einer der Gründe seien die Spritzmitt­el in der Landwirtsc­haft und die Monokultur­en. Trachtpfla­nzen für Bienen seien oft in den Städten durch blühende Gärten und Bäume mehr vorhanden als auf dem Land. Für die Bestäubung der Blüten sei jedoch die Biene sehr wichtig. Etwa 80 Prozent der heimischen Pflanzen werden von den Bienen bestäubt. Nicht nur die Menge der Früchte hänge von der guten Bestäubung ab, sondern auch die Qualität, versichert­e die Kräuterfra­u. Garten und Balkon sollten daher bienenfreu­ndlich bepflanzt werden. Ein gutes Zeichen für die Versorgung mit Futterpfla­nzen seien die Hummeln. Dort, wo diese vermehrt vorkommen, sei das Ökosystem in Ordnung.

Doch nicht nur für Insekten und Bienen seien die blühenden Gärten und Wiesen ein Segen, auch für den Menschen. Blüten, Blätter oder Wurzeln der meisten Pflanzen seien ein Genuss oder hätten heilende Wirkung. Am meisten bekannt seien der Löwenzahn und die Ringelblum­e, erklärte Ginzel. Löwenzahn sei eine Wildpflanz­e von enormer Vitalität, Lebens- und Wachstumsk­raft und eine klassische Heilpflanz­e für Leber und Galle.

Löwenzahn bringt die Verdauung in Schwung

Eine alte Weisheit erzählt, dass, wer täglich drei Löwenzahnb­lätter isst, bereits innerhalb eines Monats eine deutliche Erhöhung seiner Vitalität verspüre. Täglich etwas Löwenzahn im Salat bringe die Verdauung in Schwung und helfe, die Frühjahrsm­üdigkeit zu besiegen, so die erfahrene Kräuterfra­u. Auch ein Rezept für Löwenzahns­irup hatte Kerstin Ginzel parat.

Die Ringelblum­e werde hauptsächl­ich zum Herstellen von Salben für die Wundversor­gung verwendet. Sie könne auch gut selber hergestell­t werden. Selbst Melissen- oder Thymiangei­st könne selber hergestell­t werden. Eine Redewendun­g besagt: „Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt.“Neben Informatio­nen zu Boretsch, Beinwell, dem indischen Springkrau­t und dem vor 150 Jahren aus Russland eingeführt­en Riesenbäre­nklau hatte Kerstin Ginzel zum Schluss noch eine Kostprobe eines Brotaufstr­iches der Kornelkirs­che, serviert auf einem kleinen Stück Brot, für alle Gäste im Sportheim mit dabei.

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FOTO: ALOIS GROSS Vorsitzend­er Christoph Freudenber­ger probiert die gesunden Löwenzahnb­lätter.

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