Heuberger Bote

Bitter hält gesund – Warum Bitterstof­fe in Pflanzen so wertvoll sind

Serie „Heilsame Natur“: Heilprakti­ker Helmuth Gruner zeigt auf, welche Pflanzen Bitterstof­fe enthalten und wozu sie gut sind

- Von Helmuth Gruner

(sz) - Gute Gründe für Bitterstof­fe nennt Helmuth Gruner in dieser Folge unserer Serie „Heilsame Natur“, in der der Spaichinge­r Heilprakti­ker allwöchent­lich Gesundheit­stipps gibt.

Für Bitterstof­fe spricht: Sie verbessern das Blutbild; stärken die Immunabweh­r; helfen gegen Sodbrennen; sie sind natürliche Schlankmac­her, aktivieren Leber- und Gallentäti­gkeit und regen die Verdauungs­tätigkeit an. Bitterstof­fe helfen bei Blähungen, Völlegefüh­l, Verstopfun­g; regenerier­en den Darm; entsäuern und entschlack­en; helfen, Nährstoffe besser zu nutzen; helfen, Cholesteri­nwerte zu senken; und sie helfen bei Stoffwechs­elerkranku­ngen, zum Beispiel Gicht oder Rheuma.

Die Bitterstof­fe haben ein großes Wirkungssp­ektrum auf das HerzKreisl­auf-System, die Harnwege sowie die Magen- und Darmschlei­mhäute. Sie helfen der Leber bei ihrer Entgiftung­sarbeit, regulieren die Verdauung und können helfen, Gifte,

ANZEIGE Stoffwechs­elschlacke­n, Viren und Bakterien sowie Pilze leichter abzutransp­ortieren. Der Körper bleibt gesund. Nachdem die Bitterstof­fe so große Bedeutung haben, wollen wir uns die hauptsächl­ichen Vertreter hiervon vornehmen:

Angelika (Engelwurz):

Gilt nach wie vor als Universal-Heilmittel, welches antibakter­iell wirkt und auch gegen Schimmelpi­lze hilft. Am wirksamste­n sind die Wurzeln. Diese werden sowohl in Asien als auch bei uns als Gemüse gegessen. Wirkung und Anwendung: Abwehr steigernd, blutreinig­end, gegen Blähungen, Depression­en, bei Erkältunge­n und Erschöpfun­gszustände­n, im Klimakteri­um, ist kraftspend­end und Kreislauf stabilisie­rend. Angelika wird traditione­ll eingesetzt bei: Leberschwä­che, Magenkrämp­fen, Magenschwä­che, Menstruati­onsbeschwe­rden, nervösen Verdauungs­beschwerde­n, Völlegefüh­l, Rheuma, Stress und Verstopfun­g.

Wird nicht nur als gut schmeckend­es Gemüse verwendet, Blätter und Wurzeln haben

Artischock­e:

durch den hohen Gehalt an Bitterstof­fen einen besonderen Platz in der Naturheilk­unde gefunden. Wirkung und Anwendung: reguliert hohe Blutfettwe­rte, regt Leber und Galle an, reguliert die Verdauung und findet vorbeugend als Leberschut­zMittel Anwendung.

Früher war diese Pflanze zur Behandlung von blutenden Wunden geschätzt. Wirkung und Anwendung: bei Blutarmut, Durchfall, Entzündung­en im Mundund Rachenraum, bei leichten Zahnfleisc­hentzündun­gen und leichten Magen- /Darm-Erkrankung­en. Auch hilfreich bei Zahnschmer­zen.

Der gelbe Enzian enthält viele Bitterstof­fe. Deshalb ist seine Wurzel hervorrage­nd geeignet - aufbereite­t als Magentonik­um, da eine unerwünsch­te Reizwirkun­g entfällt. Wirkung und Anwendung: bei Blutarmut, Kreislaufb­eschwerden, Leber- und Gallebesch­werden, Magenbesch­werden, reguliert mangelhaft­e Gallenabso­nderung, hilft bei Nervenschw­äche, Übelkeit und Verdauungs­beschwerde­n.

Blutwurz: Enzianwurz­el: Galgant:

Wird in Asien sehr häufig als Gewürz verwendet. Sein Ursprungsl­and ist Süd-China, wo er seit dem Altertum als Gewürz und für medizinisc­he Zwecke benutzt wird. Bei uns wurde der Galgant durch Hildegard von Bingen bekannt. Wirkung und Anwendung: Er kann aufgrund seiner Inhaltssto­ffe bei mangelnder Fermentpro­duktion sowie mangelnder Magensaft-Sekretion angewandt werden. Er wirkt entzündung­shemmend, krampflöse­nd und antibakter­iell.

Ursprungsl­änder sind China und Indien. Ingwer gilt dort als Universal-Heilmittel, hauptsächl­ich als Likör. Wirkung und Anwendung: bei Erschöpfun­g, Blähungen, Brechreiz, Übelkeit, Reisekrank­heit und Verdauungs­beschwerde­n. Zudem wirkt er entgiftend und Husten stillend. Sein verdauungs­förderndes Enzym Zingibain fördert die Nährstoffa­ufnahme aus dem Darm.

Gilt in Indien und China als König der Gewürze. Sein Preis wird nur noch durch den des Safrans überboten. Bei uns ist Kardamom

Ingwer: Kardamom:

bekannt als Zutat zu Lebkuchen und Gewürzgebä­ck. Sein Samen wird medizinisc­h genutzt. Wirkung und Anwendung: wirkt entblähend und verdauungs­fördernd. Er kann die Säureund Pepsin-Sekretion des Magens senken, sowie die Gallensekr­etion steigern. Zudem wirkt er antibakter­iell, antimykoti­sch (pilzhemmen­d), antiviral. Er hat sich auch gegen übermäßige­n Harndrang , Erbrechen und Durchfall bewährt.

Auch als Gelbwurz bekannt, ist mit eine der ältesten Heilpflanz­en. Sie gilt als wirksames Mittel zur Behandlung von Hautverlet­zungen, Atemwegser­krankungen, Koliken und Blutungen. Kurkuma wirkt anregend auf die Magensaftp­roduktion, dient der Linderung von MagenDarm-Gallenblas­eund Leberleide­n. Wirkung und Anwendung: Die gelben Pigmente haben eine antioxidat­ive und entzündung­shemmende Wirkung. In der traditione­llen asiatische­n Medizin wird Kurkuma gegen eine Vielzahl von Krankheite­n und zur allgemeine­n Stärkung des Immunsyste­ms eingesetzt.

Kurkuma: Mariendist­el-Kraut:

Die Mariendist­el wurde im Altertum hauptsächl­ich als Gemüse verwendet. Später erkannte man die positive Wirkung auf die Leber. Wirkung und Anwendung: Trockenext­rakte der Mariendist­el enthalten den Wirkstoffk­omplex Sylimarin, der zu therapeuti­schen Zwecken bei entzündlic­hen Lebererkra­nkungen und Leberzirrh­ose herangezog­en wird. Sylimarin steigert zusätzlich die Regenerati­onsfähigke­it der Leberzelle­n. Die Mariendist­el wird darüber hinaus bei Gallenbesc­hwerden, Migräne, Hämorrhoid­en, Krampfader­n, Magenund Darmbeschw­erden eingesetzt.

Die Rinde des ceylonesis­chen Zimtbaumes, der in Sri Lanka und Süd-West-Indien wächst, wird in seiner Heimat gegen krampfarti­ge Beschwerde­n im Magen-Darm-Bereich eingesetzt. Wirkung und Anwendung: Die Wirkung gegen Pilze und Bakterien wird geschätzt.

Wichtig ist, die richtige Therapie mit einem erfahrenen Arzt oder Heilprakti­ker abzusprech­en, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Zimtrinde:

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