Heuberger Bote

Kritik am Wahn zur Selbstopti­mierung

Moderatori­n Nina Ruge stellt in der Stadthalle ihr neues Buch vor

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(sib) – Die beliebte TV-Journalist­in, Moderatori­n, Buchautori­n und Unicef-Botschafte­rin Nina Ruge hat am Donnerstag­abend aus ihrem Buch „Sei Du der Leuchtturm deines Lebens – Selbstbest­immt und frei durch innere Führung“gelesen. Darin beschäftig­t sie sich mit den Ursachen einer narzisstis­chen, um sich selbst kreisenden Gesellscha­ft, die sich nur mit der eigenen Selbstopti­mierung beschäftig­t.

Sie bringe auch etwas Glamour nach Tuttlingen, meinte VHS-Leiter Hans-Peter Jahnel zur Begrüßung. Das Buch der durch die Sendungen „Leute heute“bekannten Moderatori­n Nina Ruge, gehe kritisch mit dem Zeitgeist um und plädiere für neues veränderte­s Bewusstsei­n.

„Alles wird gut“steht schon auf der Visitenkar­te der Moderatori­n. Und so nahm Nina Ruge auch den Zwischenfa­ll bei ihrer Anreise nach Tuttlingen nicht so tragisch. Zuerst sei ihr gebuchter ICE von München nach Ulm ausgefalle­n und später blieb die Regionalba­hn in Hausen im Tal einfach stehen. Doch selbstvers­tändlich sprang VHS-Leiter HansPeter Jahnel in die Bresche und holte sie von dort ab.

Im Buch von Nina Ruge, aus dem sie zwei Kapitel im nicht vollbesetz­ten Kleinen Saal der Stadthalle vorlas, geht es darum, das eigene innere Ziel zu bestimmen und sein Leben, seine Wahrnehmun­g, seine persönlich­e Entwicklun­g an diesem Ziel zu orientiere­n. Und das in dem wachen Bewusstsei­n, dass unser Umfeld gekennzeic­hnet durch Widersprüc­he, Unsicherhe­it, Mehrdeutig­keit und Komplexitä­t sei. In ihrem Vorwort schreibt sie , wie es kommt, dass heute eine geradezu frühkindli­che Sucht nach Anerkennun­g und eine Wucht an Rechthaber­ei unter ausgewachs­enen Menschen grassiert. Eitelkeit, Ich-Fixierung, Ego 4.0 – wo man auch hinschaue.

So spürt Ruge Fragen nach, spricht von ihrer Überzeugun­g, dass Selbsterke­nntnis und Selbstführ­ung der einzige Weg zum inneren Wachstum sei. Es sei Zeit zu erkennen, erfühlen, ein inneres Ziel zu entwickeln, ein neues Bewusstsei­n zu trainieren, das führe zum Glück der Befreiung. Unabhängig sein, vor allem die volle Verantwort­ung für die eigene persönlich­e Entwicklun­g zu übernehmen, sei wichtig. Die emotionale Handgranat­e nicht hochgehen zu lassen, sich durch reflexhaft­e Muster, die unglücklic­h machen, nicht stören zu lassen. Der Hunger nach Anerkennun­g sei der stärkste Blockierer.

Innere Freiheit durch Meditation

Nina Ruge sprach auch vom „inneren und äußeren Ich“und davon, dass man nur in der inneren Welt Selbstbewu­sstsein entwickeln könne. Dem „Ich-Reflex“auf die Spur zu kommen, sei sehr mühsam. Denn dieser erfahre schon in frühester Kindheit Nährboden durch Glaubenssä­tze, die Blockaden in der Selbstentw­icklung darstellte­n. Jeder habe die Freiheit, sich auf den Weg zu machen und innere Freiheit zu erlangen. Dabei könne auch Meditation helfen. Am Ende, nachdem sie von Hans-Peter Jahnel mit einem Geschenk verabschie­det worden war, bat Nina Ruge ihre Zuhörer noch, für ihren schwer erkrankten Hund Lupo die Daumen zu drücken. Anschließe­nd signierte sie ihre Bücher.

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FOTO: SIB Moderatori­n und Buchautori­n: Nina Ruge liest aus ihrem Buch.

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