150 Mühlheimer hören Kaltenbach zu
Einwohnerversammlung: Themen reichen von Feuerwehr bis Breitband-Anschluss
- An die 150 Bürger aus Mühlheim und Stetten, hauptsächlich aus dem männlichen Lager, haben am Donnerstagabend in der Mühlheimer Festhalle der Einwohnerversammlung beigewohnt – wie es jetzt statt Bürgerversammlung heißt.
Im Mittelpunkt des Abends standen die rund 90-minütigen Ausführungen von Bürgermeister Jörg Kaltenbach über die Arbeit in der Stadt, die seit dem Einwohner-Tiefstand im Jahr 2008 kontinuierlich wächst und mit 237 Zuzügen im Jahr 2016 einen Höchststand erreicht hat. Heute leben rund 3600 Einwohner in Mühlheim und in Stetten, wobei auf Stetten 725 Einwohner entfallen. Im Jahr 2010 habe Mühlheim letztmals Schulden in Höhe von 800 000 Euro aufnehmen müssen. Seither gibt es keine Schulden-Neuaufnahme im Kernhaushalt, vielmehr ist ein kontinuierlicher Schuldenabbau in Höhe von 200 000 Euro jährlich angesagt. In der Gesamtbetrachtung, so Bürgermeister Kaltenbach stehen den Vermögenswerten von 8 430 000 Euro Verbindlichkeiten in Höhe von 7 872 200 Euro gegenüber.
Nicht ohne Stolz stellte der Schultes fest, dass Mühlheim zu den steuerkraftstärksten Städten im wirtschaftsstarken Landkreis gehört und den Rang sechs unter 35 Kommunen einnimmt. Die Stadt hat in den vergangenen zwölf Jahren 15 Firmen mit Zuschüssen in Höhe von 1,6 Millionen Euro unterstützt. Eine beeindruckende Zahl nannte Jörg Kaltenbach auch die Zunahme von 390 neuen Arbeitsplätzen seit dem Jahr 2005 und nannte Beispiele mit SKF, Schaumstoff Müller und SMT Schilling.
Wasserversorgung und Feuerwache sind Themen
Ein weiteres Thema war die Wasserversorgung. Der Aufbau eines zweiten Standbeins neben der Waltersteinquelle ist für den Schultes unverzichtbar. Die neue Wasserversorgungsstruktur ist mittlerweile vollständig in Betrieb. Es wurden fast drei Millionen Euro investiert.
Mit dem neuen Feuerwehrmagazin, westlich der Firma Schaumstoff Wirth, sei „eine richtige und zukunftsträchtige Entscheidung gefallen“, um mittel- und langfristig die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleisten zu können. Die Kosten werden sich zwischen 2,5 Millionen und drei Millionen Euro bewegen.
Die Nachfolgenutzung des Mühlheimer Magazins in der Beuroner Straße ist geklärt: Der DepotVerlag von Elisabeth Weiss wird das Gebäude erwerben und gewerblich nutzen. Die Nachfolgenutzung des Stettener Magazins ist noch offen. Zuversichtlich ist der Schultes in Sachen Rettungswache. Nach dem der Probebetrieb der Rettungswache durch das DRK Ende 2017 aus Personalmangel abgebrochen wurde ist jetzt ein zweiter Anlauf mit dem ASB (Arbeiter Samariter Bund) im Gewerbegebiet „Am Lippach“gestartet. Der Probebetrieb ist befristet bis Ende 2019 ausgelegt. Eine endgültige Entscheidung wird im Herbst 2019 fallen. Geplant ist ein festes Gebäude beim neuen Feuerwehrmagazin.
Neubaugebiet: Alle Bauplätze sind verkauft
Einen breiten Raum im Bericht von Kaltenbach nahm die Stadtentwicklung ein. Für das Stettener Neubaugebiet „Bühläcker-Strohschochen“ist die Erschließung bereits am Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen worden. Das zwei Hektar große Gelände bietet 23 Bauplätzen Platz, die alle verkauft sind. Das Interesse sei weitaus größer gewesen. Das Mühlheimer Neubaugebiet „Mühlenösch-Erweiterung“umfasst eine Fläche von 6,5 Hektar und ist für 75 Bauplätze für Einfamilienhäuser und acht Mehrfamilienhäuser mit 48 Wohneinheiten ausgelegt.
Zur „Aufwertung Schlosshang“und „Donauzugang“sagte der Schultes, hier gebe es zwei Hauptziele: Aufwertung des Schlosshanges und damit auch der Stadtsilhouette und die Schaffung einer Zugangsmöglichkeit zur Donau. Hier habe die Bevölkerung und der Gemeinderat eine Verschlankung der Planung gefordert, die mittlerweile auch erfolgt ist.
Mit dem Breitband-Ausbau hat sich der Gemeinderat eine weitere Zukunftsaufgabe gestellt und für den innerörtlichen Ausbau eine Planung erarbeiten lassen. In den kommenden Jahren sollen mit Unterstützung der Breitbandinitiative des Landkreises alle Haushalte flächendeckend mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet werden. Angesprochen vom Schultes wurde auch die Parkierung in der Oberstadt.