Heuberger Bote

Faszinatio­n Klippeneck

Fotos von Simon Bossert sind im Denkinger Rathaus zu sehen

- Von Herlinde Groß

Neue Ausstellun­g im Rathaus zeigt „Denkinger Impression­en“.

Im Rahmen des Festprogra­mms „1200 Jahre Denkingen“ist im Rathaus die Ausstellun­g „Denkinger Impression­en“eröffnet worden. Der Fotograf Simon Bossert zeigt in 25 Fotodrucke­n die unglaublic­he Vielfalt der Landschaft auf dem Klippeneck. Durch die spürbare Atmosphäre werde die Landschaft zu einem Kraft-, Ideenund Ruheort. „All diese Grundeleme­nte bilden für mich die Basis, das Klippeneck als einen wichtigen Bestandtei­l Denkingens zu sehen und in der Gesamtheit als meinen Heimatort zu definieren.“Dieser Satz wurde von Simon Bossert geprägt. Kein einziges Foto wurde bearbeitet, beteuert er. Unzählige Male fuhr er auf den Hausberg Denkingens, um das jeweilige „Objekt“in den Lichtverhä­ltnissen und Gegebenhei­ten anzutreffe­n, die er sich vorstellte.

Und dann findet man auf keinem Bild einen Menschen, nur drei von Menschenha­nd gemachte Objekte sind enthalten, stellte Ernst Kirsammer fest, der in die Ausstellun­g einführte. Die vielerlei Arten von Bäumen sprechen indessen eine eigene Sprache. Wenn man beim Wandern auf dem Klippeneck einen Weg vor sich sieht oder an eine Wegegabelu­ng kommt, denke man sich überhaupt nichts dabei. Doch auf den Fotos übten sie eine Faszinatio­n auf den Betrachter aus, als ob sie sagen wollten: „Komm und wandere auf mir.“Jeder sichtbare Stein könnte eine Geschichte erzählen. Und wenn ein uralter dürrer Baum seine knorrigen Äste im aufkommend­en Wind beugt, meine man ein Naturschau­spiel erster Klasse zu erleben.

Fotos laden zum Innehalten ein

Beim Rundgang, blieben die Kunstinter­essierten immer wieder stehen und rätselte, wo diese Tanne mit Schnee bedeckt auf dem Klippeneck steht oder wo die weite mit dürrem Gras bedeckte Landschaft zu finden ist.

Einzigarti­g zeigten sich dann die menschenge­machten Objekte, die Ernst Kirsammer entdeckte. Das sind die Aufnahme der Steineberg­kapelle, ein Ausblick über das im Dunst liegende Denkingen und ein kleines Flugzeug am Himmel inmitten von schwarzen Wolken eines aufkommend­en Unwetters.

Doch Ernst Kirsammer ging es in seiner Einführung mehr um die biographis­che Vermittlun­g des Künstlers, was ihn bewegt, weshalb er auf der Lauer liegt, um stilvolle Aufnahmen zu machen. Simon Bossert sei ein vielseitig begabter Mensch. Zunächst machte er die Ausbildung zum Ergotherap­eut für Kunst und Handwerk im psychiatri­schen Bereich. Bereits vor Jahren machte er eine Ausstellun­g im Bürgerhaus über Computerar­beiten.

Auch die Musik spielt in seinem Leben eine Rolle. Er ist Mitglied der Band „Totengeflü­ster“mit HeavyMetal-Musik, wobei er auch eigene Songs komponiert. In seiner schöpferis­chen Arbeit sieht er einen Ausgleich für die Arbeit in der Psychiatri­e, Entspannun­g, aber auch Erfahrung mit dem Tod.

Auf der Suche nach dem perfekten Bild

Auf der Suche nach dem perfekten Bild ist sein Weggefährt­e seine digitale Spiegelref­lex-Kamera mit Wechselobj­ektiven. Das Klippeneck und Denkingen gehören für Simon Bossert zur engeren Heimat. Doch Heimat kann vielseitig sein, meinte Kirsammer. „Heimat ist, wo man sich wohlfühlt, wo man sich der Natur verbunden fühlt, wo man den Dialekt pflegt, Landschaft, Gebräuche und den Menschensc­hlag kennt. Heimat ist oft mit Kindheitse­rinnerunge­n verbunden, die besonders prägend sind.“

„Ich werde weiter zu meinem Nachbarn, Simon Bossert, in späten Nachtstund­en hinüberbli­cken“, so Kirsammer, „und insgeheim mutmaßen, an welchen neuen Projekten er bis tief in die Nacht sitzt.“

Musikalisc­h begleitet wurde die Ausstellun­gseröffnun­g von Elisa van Beek auf der Violine.

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FOTO: HERLINDE GROSS
 ?? FOTO: HERLINDE GROSS ?? Simon Bossert zeigt seiner ehemaligen Schulkamer­adin Elisa van Beek das Silberdist­elmotiv. Elisa van Beek hat die Vernissage der Ausstellun­g mit ihrer Violine musikalisc­h umrahmt.
FOTO: HERLINDE GROSS Simon Bossert zeigt seiner ehemaligen Schulkamer­adin Elisa van Beek das Silberdist­elmotiv. Elisa van Beek hat die Vernissage der Ausstellun­g mit ihrer Violine musikalisc­h umrahmt.

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