Heuberger Bote

Klinsmann: DFB-Elf ist nicht Top-Favorit

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(dpa) - Für Jürgen Klinsmann ist die deutsche Nationalma­nnschaft bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) nicht der heißeste Anwärter auf den Titel. „Wir sind einer der Favoriten – aber nicht der Top-Favorit“, sagte der Ex-Bundestrai­ner dem „Kicker“. Vor allem von der Entwicklun­g Englands zeigte sich der frühere US-Nationalco­ach angetan. „England hat eine spannende Mannschaft mit vielen jungen, hochtalent­ierten Spielern und verfolgt inzwischen einen anderen Ansatz“, sagte Klinsmann. Der Fußball auf der Insel hole sich viel Input von außen. Geheimfavo­rit auf den Titel ist für den 53-Jährigen Argentinie­n.

Für Deutschlan­d sei es schwer, den Titel zu verteidige­n. „Du musst noch mal den gleichen Hunger entwickeln, das ist unglaublic­h schwer. Ich habe es 1994 und 1998 bei der WM erlebt. Da hatten wir den Hunger, den wir 1990 hatten, nicht mehr“, sagte der Weltmeiste­r von 1990.

Seinem früheren Assistente­n Joachim Löw traut Klinsmann einen Wechsel zu einem Club durchaus noch zu. „In seiner Güteklasse reden wir von den Top-6-Clubs auf der Welt. Wenn einer von denen den richtigen Moment erwischt, kann ich mir vorstellen, dass Joachim das reizt“, sagte Klinsmann über den aktuellen Nationalco­ach.

Seine eigene Zukunft sieht er eher als Nationalco­ach, doch zuletzt war nicht die richtige Anfrage dabei. „Es gab Angebote von vier, fünf WMTeilnehm­ern. Aber bei allen ging es um die Frage: Wie überstehe ich die Vorrunde?“, sagte Klinsmann und meinte: „Mir ist das zu wenig.“

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