Heuberger Bote

150 Jahre dem Gesang gewidmet

Im Jugendhaus startet Versuch einer „engbegleit­eten Selbstverw­altung“der Jugendlich­en

- Von Gisela Spreng FOTO: GISELA SPRENG

„Harmonie“Bubsheim feiert Jubiläum mit vielen anderen Chören.

- Das Jugendhaus in Gosheim soll eine „engbegleit­ete Selbstverw­altung“bekommen. Was dahinterst­eckt, dazugehört und was bisher vom Jugendrefe­rat in die Wege geleitet wurde, haben die Gemeinderä­te und ein Dutzend Zuhörer bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung erfahren.

Die beiden Jugendrefe­renten Gunther Roth und Sabina Eppler gehören zum Erzbischöf­lichen Kinderheim „Haus Nazareth“mit Sitz in Sigmaringe­n und betreuen mit Bubsheim, Deilingen, Gosheim, Königsheim und Wehingen fünf Gemeinden des Gemeindeve­rwaltungsv­erbandes Heuberg (GVV). Dazu kommt Kolbingen. Seit 2017 sind sie für die jeweiligen Jugendräum­e und Jugendhäus­er sowie die Arbeit mit den Jugendlich­en zuständig. Eppler und Roth berichtete­n über die Schwerpunk­te ihrer Aktivitäte­n in Gosheim seit der Renovierun­g des Jugendhaus­es in der Zinkenstra­ße.

Neue Öffnungsze­iten sollen Überschnei­dungen mit anderen Gemeinden vermeiden, so dass die jungen Leute durchaus auch außerhalb ihrer Heimatgeme­inde Freunde in den sechs anderen Gemeinden besuchen und an den dortigen Aktivitäte­n teilnehmen können. Eppler hatte Erfreulich­es von der Grundschul­Gruppe zu erzählen, wo acht- bis zehnjährig­e Juraschüle­r der dritten und vierten Klassen in den Jugendräum­en mit kindbezoge­nen Angeboten Gemeinscha­ft erfahren.

Roth berichtete von den vielfältig­en ortsübergr­eifenden Aktivitäte­n im Rahmen des Ferienprog­ramms, die von Ausflügen in den EuropaPark über Kinotage bis zu Grill- und alkoholfre­ien Cocktailab­enden reichten.

Dieses Jahr soll das internatio­nale Jugendtref­fen auf dem Klippeneck einer der Höhepunkte werden. Eine Umfrage an den Heuberger Schulen nach den Schülerwün­schen, eine engere Kooperatio­n mit den Schulen und „Mitternach­tssport“sind geplant.

Konzept der „Schlüsselm­eister“

In einer Präsentati­on stellen die beiden Realschüle­r Alexander Traub (15) und Kevin Kindsvater (16) ihr Konzept vor, wie sie als „Schlüsselm­eister“ zweimal pro Woche die Verantwort­ung für das Jugendhaus übernehmen wollen. Sie haben strenge Regeln aufgestell­t: Zutritt ab fünfter Klasse, Aufräumen, Aufkommen für mutwillige Schäden, Putzen, Rauchverbo­t, kein unnötiger Lärm, keine Gewalt, kein Alkohol, keine Drogen. Als Strafen drohen Hausverbot und Anzeigen.

Trotz der gut gemeinten Vorsätze und der bestens formuliert­en Regeln äußern die Gemeinderä­te gewisse Bedenken. Eugen Braunschwe­iger will wissen, was im Ernstfall, wenn die Situation tatsächlic­h einmal ausufere, vorgesehen sei. Ihre Eltern, die in Jugendhaus-Nähe wohnten, wollten jederzeit zu Hilfe kommen; Roth bietet seine Hilfe an. „Eventuell müssen wir auch die Polizei rufen“, sagen die zwei Schlüsselm­eister. Andreas Hauser möchte unbedingt eine Altersbegr­enzung auf maximal 18 Jahre einführen. Stefan Hauser will die Selbstverw­altung zunächst auf sechs Monate befristet wissen. Roth erklärt und beruhigt, er bringe Erfahrunge­n aus mehreren gut funktionie­renden Selbstverw­altungen mit.

Haller macht den Vorschlag – auch an die Jugendhaus-Anlieger unter den Zuhörern gerichtet –: „Wir probieren es. Wir wollen das Jugendhaus wieder aktivieren und gleichzeit­ig die Nachbarn nicht stören.“Am 23. April soll der Selbstverw­altungs-Versuch gestartet werden.

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FOTO: „HARMONIE“BUBSHEIM
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Gunther Roth, Bürgermeis­ter Bernd Haller, Sabina Eppler (Jugendrefe­renten), Kevin Kindsvater (Schüler), Anton Abt (Abteilungs­leiter Haus Nazareth) und Alexander Traub (Schüler, von hinten) (von links) setzen sich für eine „engbegleit­ete...
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