Ungewöhnliche Konstellation funktioniert
Jugendchor und DJ harmonieren bestens beim Konzert auf dem Rußberg
- Der Jugendchor des Gesangvereins Eintracht Rietheim hat auf dem Rußberg am Samstagabend ein untypisches Konzert in einer besonderen Konstellation mit einem DJ gegeben, das sich im Anschluss zur Party verwandelte.
Mit knapp 200 Konzertbesuchern war die Scheune auf dem Rußberg gut gefüllt, als der musikalische Leiter Henry van Engen die Gäste begrüßte, die alle an der Kasse mit einem Knicklicht ausgestattet wurden.
Mit „Some Nights“begrüßte der 22-köpfige Jugendchor sein Publikum im Jeans-Outfit. Der Titel war gleichzeitig auch die Überschrift eines Konzerts, das es in dieser Form noch nie gegeben hatte – zumindest nicht auf dem Rußberg. Begleitet wurde der Nachwuchs bei den ACappella-Nummern durch Sebastian Ascher am Bass. Startschwierigkeiten hatte zu Beginn nur das Publikum. Das änderte sich bei den Hits „Royals“und „Safe and Sound“, bei denen mitgewippt und mitgeschnippst wurde.
Den ersten Teil beendeten die 22 Rietheim-Weilheimer eindrucksvoll mit „99 Luftballons“. Während des Songs wurden weiße Luftballons an die Sänger verteilt – auch wenn die Anzahl nicht dem Titel entsprach. Aber sonst nahmen die Hauptakteure die Lyrik des Songs von Popsängerin Nena mit der nötigen Ausdrucksstärke ernst, setzten die letzten Worte des Hits in die Tat um und ließen die Luftballons fliegen.
DJ nimmt auf Sänger Rücksicht
Als der Jugendchor erneut die Bühne betrat, wurde dieser durch DJ Monacore unterstützt, der vom Trossinger Musikstudent Bjarne Taurnier verkörpert wurde. Kann diese nie zuvor dagewesene Konstellation von DJ und Chor überhaupt funktionieren? Ja sie kann! Bereits bei „More than You Know“hörte das Publikum schnell, dass DJ und Chor definitiv als Remix harmonierten. Der Trossinger Student mischte seine Musik so ab, dass der Gesang der Jugend durchweg zur Geltung kam und nie vernachlässigt wurde. Passend zu den poppigeren Nummern war es zunächst Hanna Marquardt, die mit einer Tanzperformance das Publikum zu Jubelschreien verführte.
Mit dem richtigen Pep in der Stimme, präsentierten die 22 Nachwuchssänger „No Roots“– das Publikum bildete mit Hüftschwüngen mit dem Chor eine Einheit. Dass sich das rund viermonatige Proben bezahlt machte, bewiesen sie mit „Diamonds“. DJ Monacore und der Chor interpretierten den Welthit von Rihanna auf ihre eigene Art und verzückten das Publikum, das sich mit großem Beifall bedankte.
Eine Solo-Gesangseinlage hatte Ellen Marquardt bei „Don’t Stop Believin‘“im Gepäck – und auch sie erntete für ihre Leistung viel Applaus. Schließlich war es „Hung Up“, das den Schlusspunkt setzte.
Zugabe? Fehlanzeige! Das Publikum hatte noch nicht mal eine Chance, Zugabe-Rufe zu verlauten. Denn: Unmittelbar nach Konzertende, verwandelten die Jugendlichen in Sekundenschnelle die Bühne sowie die ganze Scheune zu einer lautstarken und einzigen Partylocation. DJ Monacore drehte den Sound auf, und mit genügend Nebel und den passenden Lichteffekten gab es auf der Bühne beim Nachwuchs des Gesangvereins kein Halten mehr. Die Folge: Disco bis weit nach Mitternacht.
Der musikalische Leiter Henry van Engen zeigte sich nach Konzertende positiv gestimmt: „Ich bin rundum zufrieden. Die Sänger haben alles auswendig gelernt, und alle hatten Spaß während des Konzerts. Das ist das Wichtigste“, resümierte er.