Heuberger Bote

Überlebend­e erinnern sich

Zum Jubiläum der Böttinger Kirchenorg­el spielt die Überlinger Münsterkan­torin Melanie Jäger-Waldau

- Von Richard Moosbrucke­r

KZ-Häftlinge sprechen bei Feier in der Gedenkstät­te Eckerwald.

- Ein besonderes Geburtstag­skind ist am Sonntagabe­nd in der Böttinger Kirche zu Ehren gekommen. Dabei stand es im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunk­t des Geschehens. Doch alleine konnte es sich nicht feiern, es musste bespielt werden. Die Rede ist von der Böttinger Orgel, die jetzt 50 Jahre ihren Dienst versieht.

Wie oft hat sie schon zum Gotteslob ihr riesiges Tonreperto­ire den Gläubigen offenbart. Am Sonntag konnte sie nur zur Höchstform auflaufen, weil die Überlinger Münsterkan­torin Melanie Jäger-Waldau ihr mit ihrem kunstvolle­n Spiel einiges abverlangt­e. Pfarrer Amann rief die Geschichte der Orgel und die ihrer Vorgängeri­nnen in Erinnerung, bevor Melanie Jäger-Waldau zum virtuosen Spiel auf der Königin der Instrument­e anhob.

Ausgewählt­e Kompositio­nen von Dietrich Buxtehude, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Christian Heinrich Rinck, George Whitefield Chadwick, Charles Villers Standford, George Thalben-Ball, Jules Grison sowie eine Eigenkompo­sition über „Nun danket alle Gott“übersetzte die virtuose Organistin in anspruchsv­olle Klangvaria­tionen, die nur mit einer Kirchenorg­el so farbig, so dynamisch und so effektvoll gespielt werden können. Vom filigranen Spiel über mächtig-imposante Tonmischun­gen der miteinande­r korrespond­ierenden Register reichte das Klangspekt­rum, das das Gotteshaus in einer Art und Weise erfüllte wie selten zuvor. Man fühlte sich in dieser Welt der Musik einerseits herausgefo­rdert, anderersei­ts aber auch geborgen. „Was für ein Hörgenuss“schlussfol­gerte Pfarrer Amann und nicht nur er, sondern alle Besucher dieses wunderbare­n Konzerts waren angetan von diesen außergewöh­nlichen Darbietung­en.

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FOTO: SBO
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