Meilenweit entfernt
Zur Meldung „Habeck will Plastiksteuer auf Wegwerfprodukte“(24.4.): Plastik baut sich nicht ab, sondern zerfällt in kleinste Teile (Mikroplastik). Diese werden von Tieren gefressen und gelangen so wieder in die Nahrungskette – und damit zu uns Menschen. In Nordsee-Fischen und Langusten wurde bereits Mikroplastik nachgewiesen, darüber hinaus auch in Lebensmitteln wie Honig oder Milch. Wissenschaftler warnen, dass die Chemikalien im Mikroplastik gravierende Gesundheitsschäden verursachen: von Allergien und Fettleibigkeit bis hin zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzerkrankungen. Damit nicht genug. Mikroplastik saugt Schadstoffe – zum Beispiel krebserregende Weichmacher – wie ein Schwamm auf.
Der Kampf gegen die Plastikflut ist daher höchst dringend. Ich war sehr gespannt, mit welchen visionären Lösungsvorschlägen die „Lichtgestalt“Habeck von sich reden machen würde. Etwa damit, die Entwicklung von kompostierbarem Plastik voranzutreiben? Oder damit, ein internationales Umweltabkommen zu schließen, das sich speziell mit der Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen beschäftigt? Nein! Seine Idee ist: eine neue Steuer auf Wegwerfartikel aus Kunststoff. Gravierende Probleme wie die Plastikflut erfordern mutige und wegweisende Lösungen. Davon ist Habecks Vorschlag noch meilenweit entfernt.
Michael Pfeiffer, Neuhausen auf den Fildern
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