„Wir Durchhausener sind stolz auf unseren Wald“
Der Leserbrief „Kommende Baumbestandsvernichtung auf der Gemarkung Durchhausen“in unserer Ausgabe vom 24. April hat eine Antwort gefunden:
Den Inhalt des Leserbriefes von Torsten Kelpin (Spaichingen) vom 24. April kann ich nicht widerspruchlos hinnehmen.
Altbürgermeister Erwin Link hat 2002 in der Broschüre „Durchhausen – Feld und Wald – im Wandel der Zeit“aus Anlass der erfolgreichen Waldflurbereinigung darauf hingewiesen; „Durchhausen hat immer schon ein besonderes Verhältnis zum Wald gehabt“. Die Gemeinde war stets bemüht, immer wenn es möglich war, Wald zu erwerben. Es wurden Brachflächen, Allmandfelder und Steinbrüche aufgeforstet.
In den vergangenen Jahrhunderten kaufte Durchhausen Wald aus dem Besitz eines Konstanzer Domprobstes, dem Tuninger Pfarrwald der Faktorei Ludwigstal und von Privatpersonen aus Öfingen und Talheim.
Durchhausen war durch den Sturm „Lothar“im Jahre 1999 mit 30 Hektar umgestürzter Waldflächen eine der am meisten geschädigten Gemeinden in der Region. Die gesamte Schadensfläche wurde in zehn Jahren wieder aufgeforstet.
Von 2008 bis 2017 wurden in Durchhausen 43 000 Pflanzen auf 19 Hektar gesetzt. Außerdem noch 19 000 Pflanzen als Nachbesserung für ausgefallene Pflanzen verbraucht. Also in der Summe 62 000 Pflanzen auf zirka 20 Hektar. 2018 werden 200 Pflanzen, davon 30 Prozent als Nachbesserung gesetzt.
In älteren Beständen bei guter Holzmarktlage stärker einzugreifen, ist absolut notwendig, wegen Ausfall der Bäume durch starken Mistelbefall und absterbender Kronen. Selbst die Tanne ist erschrecken stockfaul.
Wie Herr Kelpin zu dem Urteil kommt, dass es in Durchhausen eine „Baumbestandsvernichtung“gibt, ist für mich nicht nachvollziehbar und grenzt schon an Rufmord. Durchhausen nimmt gemeinsam mit Trossingen eine Menge Geld in die Hand, um ein Gewerbegebiet zu erschließen, damit Platz für eine notwendige Industrieansiedlung mit guter – naher Verkehrsanbindung zur Autobahn entsteht.
Die „Axt im Hause Durchhausen“setzt sich engagiert dafür ein, dass die gefällten Bäume im Gewerbegebiet „Neuen“auf Ersatzflächen wieder gepflanzt werden. Denn er will das Erbe von Generationen im Wald fortsetzen und ausbauen.
Wir Durchhausener sind stolz auf unseren Wald und handelten stets und immer noch nach dem Motto eines Verses von Eugen Roth:
„ Zu fällen einen schönen Baum, / braucht`s eine halbe Stunde kaum. / Zu wachsen bis man ihn bewundert, / braucht er, Mensch bedenk es, ein Jahrhundert.“
Horst Walter, Durchhausen