Die Frage nach dem richtigen Namen
Zum Thema Aesculap-Kreisel errichte die Redaktion folgender Leserbrief :
In der schnelllebigen Zeit von heute ist es mit der Namensverbindung eines Platzes zum nahe gelegenen Industriekonzern schnell aus und vorbei. Das sollte zu überlegen geben. Denn auch die Benennung des Bahnhofsvorplatzes nach Adenauer ist nicht nur sehr antiquiert, sondern unangebracht und parteiideologisch gefärbt. Schließlich war Adenauer der erste Kanzler, der die Autobranche auf Kosten der Bahn boomen ließ.
Ist eine derartige Fehlbenennung sowie offensichtliche Provokation gegenüber den Befürwortern und Nutzern des öffentlichen Verkehrssystems beabsichtigt? Kann man nicht ausschließen, dass bald der Busbahnhof in „Kohl-Platz“und die Rathauszone in „Merkel-Platz“umbenannt werden? Für den zweiten Autokanzler Schröder wird dann wohl auch noch ein Eckchen gefunden werden und für den aktuellen Auto-Fürst des Landes Kretschmann ebenso.
Während solche in die Wege gebrachte verkehrspolitische Einseitigkeit zu Fahrverboten und auch in Tuttlingen regelmäßig zu kilometerlangen Staus führt, meint man im Gemeinderat mehrheitlich noch immer, dass das alternativlos wäre. Irrtum! Bürgervorschläge mit Bürgerentscheiden würden die parteiideologische Einfärbung überwinden und andere Namen hervorbringen. Aber Demokratie ist halt nicht jederparteis Sache. Selbst wenn die Parteinamen so aussehen, als ob.
Torsten Kelpin, Tuttlingen